Europas Anleger kehren Märkten den Rücken

Europaweit fliehen Anleger aus Aktienfonds. Wie eine Analyse von Daten der Rating-Agentur Lipper Feri durch Fidelity International zeigt, gilt dies insbesondere für Aktienfonds, die auf das eigene Land setzen. Markets | 19.05.2008 10:30 Uhr
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Zwischen Dezember 2007 und Februar 2008 zählten in den fünf bedeutendsten westeuropäischen Fondsmärkten die heimischen Aktienmärkte zu den Regionen, aus denen Anleger am meisten Kapital abzogen. Dabei eröffnen die europäischen Aktienmärkte derzeit gute Einstiegschancen.

Lust am Investieren vergangen?

Bei der Geldanlage sind sich die Europäer derzeit einig: Den Deutschen, Briten, Franzosen, Italienern und Spaniern ist die Lust am Investieren auf ihren Heimatmärkten vergangen. Die Tendenz der Anleger, besonderes Augenmerk auf die nationalen Märkte zu richten - der so genannte Home Bias -, zeigt hier seine negativen Seiten. Aktien aus dem Inland werden in wenig attraktiv empfundenen Börsenzeiten als erstes abgestoßen, während Investitionen in ausländische Werte länger im Depot bleiben.

Empfehlung: Kein Ausstieg aus Aktien 
 
Ein Ausstieg aus Aktien ist derzeit aber nicht zu empfehlen. "Die europäischen Aktienmärkte eröffnen in der jetzigen Marktphase die Chance, aus der hohen Volatilität langfristige Gewinnaussichten zu ziehen, sofern Investoren die Nerven behalten und störenden Lärm von den Seitenlinien ignorieren", sagte Alexander Scurlock, Fondsmanager des Fidelity Funds - European Growth Fund (ISIN LU0048578792). "Einstiegschancen ergeben sich insbesondere, da Einzeltitel über alle Branchen hinweg von den unvorhersehbaren Marktbewegungen in Mitleidenschaft gezogen wurden. Der Zeitpunkt erscheint ideal für Stockpicker, die sich auf die langfristigen Fundamentaldaten der Unternehmen und die tatsächlichen Wachstumstreiber statt auf kurzfristige Trends fokussieren."

Niederländer am abenteuerlustigsten  

In kleineren Fondsmärkten widersetzten sich die Anleger dem europaweiten Trend, den die fünf wichtigsten Märkte vorgaben. Sie verschmähten zwar ebenfalls ihre eigenen Märkte, setzten aber gezielt auf andere Aktienanlagen. Am abenteuerlustigsten zeigten sich die Niederländer. Sie investierten fast ein Viertel des in den zehn beliebtesten Fondskategorien neu angelegten Geldes in russische Aktienfonds. Zudem kauften sie verstärkt Fonds aus verschiedenen Dachfondskategorien. Die Portugiesen verkauften Geldmarktfonds und setzten stattdessen auf Garantie- und Dachfonds sowie auf Themenfonds mit den Schwerpunkten Klimawandel oder erneuerbare Energien. Voll auf langfristige Renditechancen richteten sich die Schweden aus. Sie investierten mehr als die Hälfte der für die Top-10-Kategorien bestimmten Nettomittelzuflüsse in Aktienfonds.

Große Nachfrage nach Geldmarktfonds
 
In den bedeutendsten Fondsmärkten war die Nachfrage nach Geldmarktfonds zuletzt besonders groß: 85 Prozent der Nettomittel-Zuflüsse in die zehn absatzstärksten Fondskategorien entfielen in Europa auf diese konservativen Fondsprodukte. Hauptverantwortlich diese Entwicklung waren institutionelle Investoren, die kurzfristig auf aktuelle Marktentwicklungen reagierten.



Eine detaillierte Auflistung der einzelnen Zu- und Abflüsse verschiedener Fondskategorien finden Sie im PDF - zum Download im Info-Center. 
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