Rentenmarkt: USA mit Renditezuwächsen

Wachsende Inflationssorgen trieben an den internationalen Rentenmärkten die Renditen weiter nach oben. Amerikanische Schatzanweisungen rentierten Ende Mai erstmals in diesem Jahr mit über vier Prozent. Zum Vergleich: Auf dem Höhepunkt der Finanzmarktkrise Mitte März lag die Zehnjahresrendite noch bei 3,3 Prozent. Markets | 12.06.2008 16:00 Uhr
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Damals standen Staatsanleihen als sichere Anlageform verstärkt im Fokus der Investoren. Der jüngste Renditezuwachs beschränkte sich jedoch nicht auf den längeren Laufzeitenbereich. Am kurzen Ende der Zinskurve fiel der Anstieg sogar noch deutlich markanter aus. Dies hat nicht zuletzt damit zu tun, dass angesichts des nicht nachlassenden Teuerungsdrucks die zuvor bestehenden Zinssenkungsfantasien inzwischen aus dem Markt ausgepreist worden sind.

Der nächste Zinsschritt der US-Notenbank wird höchstwahrscheinlich nach oben gehen. Bis dahin wird aber vermutlich noch geraume Zeit vergehen. Ein Blick in die Vergangenheit zeigt, dass die amerikanischen Währungshüter üblicherweise erst dann zum Instrument der Zinserhöhung greifen, wenn die Arbeitslosigkeit im jeweiligen Zyklus ihren Höhepunkt bereits erreicht hat. Bis es dieses Mal soweit ist, dürfte es nach Sichtung der makroökonomischen Daten voraussichtlich noch mindestens einige Monate dauern. Nichtsdestotrotz kann für das lange Ende vorerst keine Entwarnung gegeben werden.

Renten Euroland: Auch hier Renditeanstieg

Im Euroraum war im Mai ebenfalls ein fortgesetzter Renditeanstieg zu beobachten. Zehnjährige Bundesanleihen rentieren inzwischen bereits wieder mit 4,4 Prozent und damit so hoch wie letztmals im Oktober 2007. Zu diesem Zeitpunkt war die Konjunkturwelt in den Ländern des Euroraums aber noch in Ordnung. Inzwischen bekommt das Bild hingegen sichtbare Kratzer. Insbesondere in Südeuropa ist die Konjunktur bereits außer Tritt geraten. Bezogen auf den gesamten Euroraum ist zwar nicht mit einer Rezession zu rechnen, wohl aber mit einer deutlichen Wachstumsverlangsamung. Steigende Renditen passen eigentlich nicht in dieses Bild.

Was den Anlegern jedoch sichtlich Sorgen bereitet und damit die Renditen auch nach oben treibt, ist vor allem der Anstieg der Inflation. Im Euroraum lag die Teuerungsrate im Mai nach vorläufigen Schätzungen bei 3,6 Prozent und damit auf einem 16-Jahreshoch. Damit entfernt sich die Europäische Zentralbank an ihrem zehnten Geburtstag so weit von ihrem Zielwert von zwei Prozent wie nie zuvor seit ihrer Gründung. Dass viele Marktteilnehmer den Preisniveauanstieg nicht nur als vorübergehende Erscheinung ansehen, lässt sich an der Entwicklung der gehandelten längerfristigen Inflationserwartungen ablesen. Diese sind zuletzt auf fast 2,5 Prozent geklettert.

Die Union Investment-Expertenn dazu: "Im Gegensatz zum Geldmarkt, der für dieses Jahr Leitzinserhöhungen bereits einpreist, sehen wir die EZB weiter in Wartestellung. Aufgrund des sich verschlechternden Konjunkturumfelds sollte sie an dem derzeitigen Zinsniveau festhalten, was auch auf die kurzfristigen Kapitalmarktrenditen abstrahlen dürfte. Dagegen bleibt das lange Ende der Zinskurve vermutlich unter Druck."

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