Bald niedrigerer Ölpreis?

Der Ölpreis kletterte an den Spotmärkten im letzten Monat auf ein neues Rekordhoch, und die Preise für einige zukünftige Lieferungen weisen nun statt eines Abgeldes ein Aufgeld auf den Spot-Preis aus. Dies löste Ängste vor einer Rückkehr zur Stagflation aus. Markets | 03.07.2008 13:01 Uhr
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"Zweifelsohne wird diese Entwicklung die allgemeine Inflation nach oben treiben. Deshalb haben wir unsere Prognosen für diese Kennzahl für das Jahresende angehoben.Trotzdem gehen wir nicht davon als, dass die allgemeine Inflation, die auch die Preise für Lebensmittel und andere Rohstoffe berücksichtigt, in diversen Volkswirtschaften zu einem tendenziell deutlich höheren Inflationsniveau führen wird", so Sarah Arkle, CIO von Threadneedle.

Prognose für die 10-jährigen Anleihenrenditen angehoben

"So sank in den letzten Monaten beispielsweise der US-Kern-Verbraucherpreis-Index, der die Bereiche Lebensmittel und Energie nicht umfasst. Die Auslöser dafür waren niedrigere Wohnkosten sowie der Umstand, dass die Preise von Luxusgütern unter Druck geraten sind. Gleichzeitig stiegen die Löhne, die einen großen Anteil an den Kosten der Unternehmen ausmachen, in den Industriestaaten nach wie vor nur vergleichsweise langsam an. Arkle: "Unserer Meinung nach sollten diese Faktoren die allgemeine inflationäre Entwicklung in Zukunft begrenzen. Angesichts unserer höheren allgemeinen Inflationsprognosen sowie der am Markt nun wieder größeren Inflationsbesorgnisse haben wir unsere Prognose für die 10-jährigen Anleihenrenditen angehoben."

Wirtschaftswachstum besser als erwartet

Das Wirtschaftswachstum hat sich im I. Quartal dieses Jahres in den meisten bedeutenden Volkswirtschaften besser als erwartet behauptet. "Wir sind der Meinung, dass diese Entwicklung auf einen verzögerten Rückgang der Investitionen zurückzuführen ist und erwarten für die nächsten Quartale ein niedrigeresWachstum. Wir haben unsere Wachstumsprognosen für die bedeutenden Volkswirtschaften mit Ausnahme einer leichten Anhebung der Prognose für den Euroraum für dieses Jahr und einer entsprechenden Reduzierung für das nächste Jahr jedoch nicht verändert", so Arkle.

Rückgang des Ölpreises möglich?

Arkle: "Unsere Fonds profitierten im Allgemeinen von einer starken Ausrichtung auf den Energiesektor sowie von unserer Einzeltitelauswahl in dieser Branche. Wir gehen davon aus, dass das fundamentale Verhältnis von Angebot und Nachfrage die Preise stabil halten wird." Das Angebot bleibt sehr begrenzt, da die Produktion in einer Reihe wichtiger Exportnationen nun sinkt. Gleichzeitig bleibt die Nachfrage sowohl aus den Industriestaaten als auch aus den Schwellenländern sowie seitens langfristiger Investoren robust.

Die aktuellen Preise könnten dazu führen, dass die Nachfrage etwas nachlässt, insbesondere da einige Industriestaaten derzeit die Subventionen kürzen. Darüber hinaus haben US-Fluggesellschaften die Zahl ihrer Flüge verringert, und die gefahrenen Automeilen gingen im März gegenüber dem März 2007 um 4,5 Prozent zurück. Veränderungen dieser Art könnten Angebot und Nachfrage mehr ins Gleichgewicht bringen und so zu einem Rückgang des Ölpreises führen. "Trotzdem behalten wir unsere Gewichtung in diesem Sektor bei, und obwohl der allgemeine Preis sinken könnte, werden Unternehmen aus dieser Branche wahrscheinlich weiterhin hohe Einnahmen und Cashflows verzeichnen", so Arkle dazu.

Kurzfristige Entwicklung von Aktien schwierig

Das aktuelle, durch Inflationsbesorgnisse geprägte Umfeld kommt den Aktienmärkten nicht gerade zugute. Arkle: "Unseres Erachtens nach sind die Volkswirtschaften der Schwellenländer sowie der asiatische Raum (exkl. Japan) im Hinblick auf die Inflation anfälliger als die Industriestaaten. Gleichzeitig bieten sie aber auch wesentlich größere Wachstumschancen. Insgesamt gehen wir nach wie vor davon aus, dass sich diese Länder mittelfristig überdurchschnittlich entwickeln werden. Wir halten die Bewertungen globaler Aktien auf mittlere Sicht zwar weiterhin für attraktiv, aber nach der Rallye aus dem Frühjahr sowie wegen er weltweit anhaltenden wirtschaftlichen Probleme könnte die kurzfristige Entwicklung von Aktien schwierig werden."


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