Ihr Heimmarkt China scheint dafür die optimale Ausgangsbasis. Für Investoren empfiehlt sich aber auch eine Bewertung von Chancen und Risiken dieses Marktes nach Sustainability-Kriterien.
Olympische Spiele 2008 im Land der Produzenten ...
Die Olympischen Sommerspiele finden 2008 in einem Land statt, in dem auch ein grosser Teil der Sportausrüstung der Athleten hergestellt wird. Mit einem Anteil von über 60% ist China der weltweit grösste Produzent von Sportschuhen und -bekleidung. Obwohl die Produktionskosten in jüngerer Vergangenheit angestiegen sind, befinden sie sich nach wie vor auf einemvergleichsweise tiefen Niveau, was den Sportartikelherstellern attraktive Bruttogewinnmargen ermöglicht.
Allerdings birgt die Herstellung in sogenannten Billiglohnländern auch nicht zu unterschätzende Risiken im Hinblick auf Kriterien der Nachhaltigkeit. So kritisieren Nichtregierungsorganisationen (NRO) seit Jahren die schlechten Arbeitsbedingungen in den Herstellungsbetrieben der grossen internationalen Unternehmen. Als Folge verschiedener Skandale haben die führenden Unternehmen der Branche Systeme etabliert, um die Zulieferer zu überprüfen und mögliche Fehlentwicklungen zu korrigieren. Dazu wurden zum Teil ausführliche Verhaltensstandards formuliert, deren Nichteinhaltung sogar zur Beendigung der Geschäftsbeziehung führen kann.
Zudem sind die bekannten Markenunternehmen viel transparenter geworden und haben gelernt, professionell mit entsprechender Kritik umzugehen. Nach wie vor kommen selbst bei den führenden Anbietern der Branche Fälle ans Licht, welche die in der Zulieferkette vorhandenen Risiken für die Reputation des Auftraggebers und damit des Brand – des wichtigsten Vermögenswertes der Sportausrüster – aufzeigen.
... und der Konsumenten
Die Olympischen Spiele in Beijing werden im weltweit wohl zukunftsträchtigsten Absatzmarkt der Sportartikelhersteller abgehalten. Die Wirtschaft des mit über 1,3 Mrd. Einwohnern bevölkerungsreichsten Landes der Erde wächst mit einer Rate von 8% bis 10% pro Jahr weit überdurchschnittlich. Als Folge davon hat sich die Urbanisierung weiter stark ausgeprägt, und eine zahlungskräftige Mittelklasse ist entstanden. Neben allgemein weiter steigendem Wohlstand wird die sogenannte Generation «Y» ein wesentlicher Treiber des Konsumwachstums der kommenden Jahre sein.
Diese zwischen 1980 und 1990 geborenen und im Durchschnitt gut ausgebildeten Chinesen sind in einer politisch relativ stabilen Zeit mit zunehmenden unternehmerischen Freiheiten und westlichem Konsumeinfluss aufgewachsen. Sie haben eine überdurchschnittliche Kaufkraft, die in den nächsten Jahren unter anderem durch erstmaligen Zugang zu Konsumkrediten noch gesteigert wird. Vorteilhaft dürfte sich zudem die über lange Zeit verfolgte Ein-Kind-Politik in den frei verfügbaren Konsumausgaben bemerkbar machen. Die Geburtenkontrolle hat dazu geführt, dass Einzelkinder die ungeteilte Aufmerksamkeit, auch in finanzieller Hinsicht, von sechs Erwachsenen (Eltern und Grosseltern) geniessen.
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