Dies war die fünfte Zinserhöhung in diesem Jahr mit dem Ziel, die Inflation einzudämmen und die Liquidität zu zügeln. Sie war bereits vor der Veröffentlichung der Inflationszahlen angekündigt worden. Diese hatten belegt, dass die Teuerungsrate im Mai aufgrund der niedrigeren Inflation der Lebensmittelpreise auf 7,7% zurückgegangen war. Das Wachstum der Einzelhandelsumsätze blieb mit 21,6% hoch und wurde von dem Erdbeben und den kürzeren Ferien im Mai nicht beeinträchtigt. Die National Development and Reform Commission (NDRC) kündigte einen Preisanstieg bei Ölraffinierungsprodukten und Elektrizität sowie eine zeitweise Begrenzung der Preise für Heizkohle an.
Kursverluste an asiatischen Börsen
Die Kursverluste an den asiatischen Börsen sind auf Besorgnisse um den Ölpreis auf Rekordniveau und der globalen Verkaufswelle zurück zu führen. Der HSCEI brach beispielsweise im Juni 13,5% ein.
Obwohl die Auswirkungen der Turbulenzen an den globalen Finanzmärkten bisher noch nicht vollständig deutlich geworden sind und die Wertschwankungen zweifellos anhalten werden, machen das Bewertungsniveau und die Wachstumsaussichten asiatischer Aktien mittel- bis langfristig nach wie vor einen soliden Eindruck. Sowohl die Binnennachfrage als auch die Infrastrukturausgaben bleiben hoch und werden das Wachstum der Unternehmensgewinne in der zweiten Jahreshälfte 2008 wohl beflügeln.
Bewertungen asiatischer Aktien wieder auf attraktives Niveau gesunken
Nach der Korrektur der Höchststände von Ende 2007 sind die Bewertungen asiatischer Aktien wieder auf ein attraktives Niveau gesunken und berücksichtigen nun einen Großteil der inflationären und politischen Risiken. Neben kurzfristigen Wertschwankungen und weiteren möglichen Liquiditätsengpässen wird der Markt kurzfristig wohl durch die Unternehmensgewinne geprägt werden. Die asiatischen Märkte sind im Hinblick auf das Wachstum und das Bewertungsniveau auf lange Sicht sehr günstig aufgestellt. China und andere asiatische Länder verfügen über eine ausreichend hohe Binnennachfrage, übertrieben hohe Sparraten und den politischen Spielraum, um einen möglichen Rückgang der Exporte aufzufangen. Unsere wichtigsten Investmentthemen sind der Aufschwung der Binnenkonjunktur bzw. der Binnenkonsum, Infrastruktur, ausgewählte Technologien sowie die Nutznießer der Investitionsausgaben in den Schwellenländermärkten.
Den gesamten Barings Asien Newsletter für den Juli 2008 finden Sie als PDF - zum Download im Info-Center.