Olympiade der Börsen

Im August schaut die Sportwelt gebannt auf China. Die Anleger fragen sich: Werden nur die Olympia-Zuschauer auf den Rängen Beifall klatschen oder auch die Akteure an den Kapitalmärkten? Finden die weltweiten Märkte zu ihrer Stärke zurück oder lauern beim konjunkturellen Ritt über den olympischen Parcours weitere Stolperfallen? Markets | 04.08.2008 11:00 Uhr
Archiv-Beitrag: Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.

Die erste Hürde konnte genommen werden: Die laufende Berichtssaison in den USA und Deutschland verlief bis dato deutlich besser als erwartet. So konnten 71 % der US-Konzerne die Erwartungen übertreffen, während die Analysten gleichzeitig ihre Gewinnprognosen für 2008 zurücknahmen. Diese Diskrepanz zwischen Gewinnrevisionen und tatsächlich ausgewiesenen Gewinnen der Unternehmen spiegelt sich bisher allerdings kaum im Aktienmarkt wider. Das könnte somit Spielraum für weitere positive Überraschungen eröffnen.

Ebenso konnten wichtige technische Hürden, wie die 6000er-Marke beim DAX, gehalten werden. Nicht zuletzt auch, weil die globalen Märkte sich in einem überverkauften Terrain befanden (gemessen am Relative-Stärke-Index). Auch die attraktiven Bewertungsniveaus mit zum Teil einstelligen Kurs-Gewinn-Verhältnissen lösten erste Käufe aus.

Krise im Finanzsektor als schwieriges Hindernis

Als besonders schwieriges Hindernis erweist sich nach wie vor die Krise im Finanzsektor. Neue Nahrung erhielt diese durch den Bankrott einer US-Hypothekenbank sowie durch finanzielle Schieflagen weiterer US-Hypothekenfinanzierer. Doch der Mannschaftsarzt handelte: Die US-Notenbank griff unverzüglich ein, indem sie Notfallkredite mit sofortiger Wirkung zur Verfügung stellte, um der heimischen Wirtschaft und den Hypothekenfinanzierern wieder auf die Beine zu helfen. Doch Vorsicht und Risikoscheu sind nach wie vor ausgeprägt. Ein Indiz: steigende Prämien beim iTraxx Crossover, der die Kosten für die Kreditabsicherung widerspiegelt.

Verarztung notwendig...

Doch die Notenbanken haben mehr als ein Symptom zu verarzten: Ein zuletzt schwächerer, aber dennoch hoher Ölpreis ließ z. B. die Verbraucherpreise in der EU im Vorjahresvergleich um 4 % ansteigen – dies ist die höchste Steigerungsrate seit 14 Jahren. Die Inflationsentwicklung ist momentan noch eine Stolperfalle, die Kaufkraft abzieht, doch ein sinkender Ölpreis könnte – allerdings zusammen mit einer allgemeinen Wirtschaftsabschwächung – entlastend wirken.

"Die Gefahr bleibt, beim Hürdenlauf über den olympischen Parcours ins Straucheln zu geraten, sodass wir unsere taktische Untergewichtung beibehalten. Gelder sollten auf der Reservebank geparkt werden, um sie an schwachen Tagen am Aktienmarkt einzusetzen", so die Experten bei Allianz Global Investors.


Lesen Sie den gesamten Kapitalmarktbrief für den August 2008, mit Einschätzungen zu den verschiedenen Assetklassen, als PDF - zum Download im Infocenter. 

Performanceergebnisse der Vergangenheit lassen keine Rückschlüsse auf die zukünftige Entwicklung eines Investmentfonds oder Wertpapiers zu. Wert und Rendite einer Anlage in Fonds oder Wertpapieren können steigen oder fallen. Anleger können gegebenenfalls nur weniger als das investierte Kapital ausgezahlt bekommen. Auch Währungsschwankungen können das Investment beeinflussen. Beachten Sie die Vorschriften für Werbung und Angebot von Anteilen im InvFG 2011 §128 ff. Die Informationen auf www.e-fundresearch.com repräsentieren keine Empfehlungen für den Kauf, Verkauf oder das Halten von Wertpapieren, Fonds oder sonstigen Vermögensgegenständen. Die Informationen des Internetauftritts der e-fundresearch.com AG wurden sorgfältig erstellt. Dennoch kann es zu unbeabsichtigt fehlerhaften Darstellungen kommen. Eine Haftung oder Garantie für die Aktualität, Richtigkeit und Vollständigkeit der zur Verfügung gestellten Informationen kann daher nicht übernommen werden. Gleiches gilt auch für alle anderen Websites, auf die mittels Hyperlink verwiesen wird. Die e-fundresearch.com AG lehnt jegliche Haftung für unmittelbare, konkrete oder sonstige Schäden ab, die im Zusammenhang mit den angebotenen oder sonstigen verfügbaren Informationen entstehen.

Melden Sie sich für den kostenlosen Newsletter an

Regelmäßige Updates über die wichtigsten Markt- und Branchenentwicklungen mit starkem Fokus auf die Fondsbranche der DACH-Region.

Der Newsletter ist selbstverständlich kostenlos und kann jederzeit abbestellt werden.