Dies ging mit einem starken Anstieg der Risikoaversion und einer der schlechtesten jemals im Juni verzeichneten Performance an den Aktienmärkten einher.
Schwarzes Gold: Preisfrage „essenziell“
Die Antwort auf die Frage nach der Entwicklung des Preises für das schwarze Gold ist mittlerweile zweifellos nicht mehr nur als „sehr wichtig“, sondern bereits als „essenziell“ einzustufen, und dies gilt sowohl in wirtschaftlicher Hinsicht als auch in Bezug auf die Finanzmärkte. Und selbstverständlich sind die für die Finanzmärkte fundamentalsten Fragen auch die am schwierigsten zu beantwortenden Fragen; aber ist dies nicht genau der Zweck ihres Daseins?
Die Diskussionen über die Ursachen für den nahezu ununterbrochenen Ölpreisanstieg seit Ende 2000 schlagen hohe Wellen. Und selbst wenn sich mittlerweile immer mehr Fachleute an diesen Diskussionen beteiligen, sind sie noch nicht entschieden. Das Gesetz des Angebots und der Nachfrage gegen reine Spekulation sind die beiden Kernpunkte der Kontroverse. Selbst wenn die Verdoppelung der Ölpreise innerhalb von einem Jahr nahelegt, dass die Spekulation jüngst erneut die Oberhand gegenüber den Fundamentaldaten gewonnen hat, so geht das eine sicherlich nicht ohne das andere. Die steigende Nachfrage nach Öl in einem angespannten Angebotsumfeld führt zu einem Preisanstieg, was seine Attraktivität als Finanzanlage wiederum verstärkt und somit den Preis noch weiter hochtreibt. So entsteht zumindest für den Ölverbraucher ein Teufelskreis. Dies ist die Schlange, die sich selbst in den Schwanz beißt, dies ist das Ouroboros.
Stoppen des Ouroboros?
Durch welche anderen Mechanismen als eine schwere, durch zu hohe Rohstoff- und insbesondere Ölpreise ausgelöste Rezession lässt sich das Ouroboros aber stoppen? Und wann greifen diese Mechanismen endlich und welche Auswirkungen werden sie auf die Finanzanlagen haben? Wir werden hier sicherlich nicht behaupten, präzise auf diese Fragen antworten zu können, aber lassen Sie uns die Hypothesen aufstellen, die uns am plausibelsten erscheinen. Wir müssen uns jedoch von Anfang an darüber im klaren sein, dass dem Ouroboros in jedem Fall über eine Erhöhung der Leitzinsen in den USA und in anderen großen Schwellenländern Einhalt geboten werden muss, die unerlässliche Voraussetzung, um sowohl die Ölnachfrage zu bremsen, als auch sein Angebot zu stimulieren und die Spekulation einzudämmen.
Es ist nicht gesagt, dass sich dies negativ auf die Aktien oder auf die öffentlichen oder privaten Anleihen auswirkt, jedenfalls nicht mehr, als wenn der Status quo auf die Zinsen zu lange beibehalten wird. Aber dies bekräftigt unsere Vorstellung, dass die Welt von einer Periode dynamischen Wachstums und niedriger Inflation zu einer Periode schwächeren Wachstums und anziehender Inflation übergegangen ist, was einen insgesamt ungünstigeren Kontext für spekulative Anlagen darstellt.
Die Fortführung des aktuellen Editorials von Patrick Mange, Head of Research & Strategy bei BNP Paribas Asset Management für den Juli 2008 entnehmen Sie bitte dem PDF - zum Download im Info-Center.