"Ursprünglich hatte man auf den aufstrebenden europäischen Märkten während des Urlaubsmonats August eher mit einer Zeit der Langeweile ohne besondere Ereignisse gerechnet. Dies änderte sich allerdings dramatisch, als der georgische Präsident Michael Saakaschwili den georgischen Truppen am 8. August den Befehl erteilte, gegen die abtrünnige Region Südossetien vorzugehen."
Eskalation
In der Folge eskalierten die Spannungen zwischen dem Westen und Russland. Bodis weiter: "Es kam zu einem Anstieg der Risikoprämien für Investments in der Region, der eine rasante Talfahrt an der russischen Aktienbörse auslöste. An anderen Börsen blieb der Handelsumfang eher gering, da die Ergebnisse für das zweite Quartal kaum Überraschungen boten und auch an den internationalen Märkten Orientierungslosigkeit herrschte."
Nach der Aufwertung im Vormonat, verloren die meisten Ostwährungen. Mag. Margarete Strasser, Rentenfondsmanager Global & CEE bei Pioneer Investments Austria beschreibt die Situation: "Mit dem starken Anstieg des USD verloren die CEE3-Währungen. Der polnische Zloty verlor mit -4,2 % fast den gesamten Gewinn aus dem Vormonat, ebenso der ungarische Forint, der in diesem Monat 2,9 % abwertete. Auch die tschechische Krone tendierte durch die Zinssenkung -4,3 % schwächer."
Für türkische Währung positiv
Positive Effekte sieht Strasser nur in der Türkei: "Die türkische Lira (TRY) war der große Gewinner bei den Währungen mit +8,3 % im letzten Monat (Stichtag 28. 8. 2008). Nachdem sich die politische Lage in der Türkei wieder beruhigt hat und der geringere Ölpreis nicht mehr so stark auf die Leistungsbilanz drückt, scheint die Wirtschaft etwas Momentum zu erlangen." Trotzdem ist für Strasser der Ausblick nicht ganz ungetrübt: "Mit der stärkeren Währung sinkt auch der Inflationsdruck und damit steigt die Chance, dass die Zinsen vorerst ihren Höhepunkt erreicht haben."
Interesse an osteuropäischen Lokalwährungsanleihen
Anleihenseitig besteht wieder großes Interesse an osteuropäischen Lokalwährungsanleihen. Strasser sieht die Ursache bei den Rohstoffen: "Da der Ölpreis auch im August weiter zurückkam und die Weizenernten sehr gut ausfallen dürften, blieben auch die Inflationsraten innerhalb der Erwartungen und dürften damit die Lebensmittelpreise eindämmen. Damit sind die Renditen aller Lokalwährungsanleihen, ausgenommen der ungarischen Staatsanleihen, gefallen."
Bei den Hartwährungsanleihen konnten wiederum Spreadausweitungen beobachtet werden. Strasser erklärt: "Die einzige Ausnahme waren die türkischen Staatsanleihen. Die Spreads sanken um 18 Basispunkte (Bp) für USD-Papiere und 54 Bp für Euro-denominierte Wertpapiere. Die übrigen Anleihespreads stiegen, wobei die ukrainischen USD-Anleihen mit 105 Bp Spreadausweitung am schlechtesten abschnitten."
Detaillierte Informationen über die Entwicklungen in CEE finden Sie im „Ost Monthly September 2008“ von Pioneer Investments Austria als PDF - zum Download im Info-Center.