Die Wachstumsverlangsamung in den USA und Euroland hinterlässt demzufolge nun auch zunehmend seine Bremsspuren auf das japanische Außenhandelsgeschäft. Die Mehrzahl der Stimmungsindikatoren zeichnet ein auch für die kommenden Monate nur trübes Konjunkturbild. So gab die Tankan-Umfrage sowohl für den verarbeitenden Sektor als auch für das Dienstleistungsgewerbe im zweiten Jahresviertel nach und ließ das Lager der Konjunkturoptimisten weiter schrumpfen.
Aufwertung des Yen gegenüber dem Euro
Die japanische Währung wertete im Zeitraum März bis Juni zunächst kontinuierlich bis auf rund 170 JPY/EUR ab. Auslöser waren eine zwischenzeitliche Entspannung an den Kapitalmärkten sowie weitgehend erfreuliche Konjunkturdaten in der EWU. Danach rückten jedoch wieder schlechte Nachrichten sowie globale Konjunktursorgen in den Fokus, so dass carry trades wieder an Attraktivität verloren. Vielmehr sorgten eine wachsende Risikoscheu für die Auflösung risikoreicher Engagements und trugen damit ebenso wie enttäuschende EWU-Daten zu einer Aufwertung des Yen gegenüber dem Euro bis auf rund 160 JPY/EUR im August bei.
Konjunktursorgen und Finanzkrise tragen zu hoher Risikoaversion bei
Nachdem die Rendite 10-jähriger japanischer Staatsanleihen zunächst bis auf nahezu 1,9% angestiegen war, gaben die langfristigen Zinsen in den folgenden Wochen wieder deutlich bis auf 1,4% nach. Ursache dafür waren schwache Konjunkturdaten sowie Aussagen der japanischen Zentralbank, die darauf schließen lassen, dass in diesem Jahr keine Leitzinsanhebungen anstehen werden.
Nach dem kräftigen Einbruch des japanischen Aktienmarkts im ersten Quartal, als der Nikkei 225 bis auf ein langjähriges Tief von 11.790 Punkten eingebrochen war, verbesserte sich die Stimmung unter den Marktteilnehmern leicht. In der Folge erholte sich der japanische Aktienindex bis auf 14.490 Punkte im Juni. Danach rückten jedoch wieder negative Nachrichten im Zusammenhang mit der Finanzkrise sowie sich in den vergangenen Wochen deutlich eintrübende Konjunkturperspektiven in den Fokus und schürten die Risikoaversion unter den Anlegern. In der Folge gab der Nikkei 225 im August zeitweise wieder bis auf unter 12.700 Punkte nach und konnte erst am letzten Handelstag des Monats wieder die 13.000-Punkte-Marke überschreiten.
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