Seitdem hat sich das Startup von einem reinen Suchmaschinen-Betreiber hin zu einem weltweit tätigen Medienkonzern entwickelt. Nach Einschätzung von UBS Global Asset Management besteht weiterhin großes Wachstumspotenzial für Unternehmen im Technologiesektor. Insbesondere der Bereich Online-Werbung, in dem Google bereits eine führende Marktposition hat, bietet attraktive Chancen. Weitere Trends wie zum Beispiel "Cloud Computing", bei dem Rechenzentren anstatt auf lokalen Systemen über das Internet weltweit verteilt sind, können für zusätzliche Impulse sorgen.
Die drei Erfolgsfaktoren von Google
Für den Erfolg von Google sind nach Angaben von UBS Global Asset Management im Wettbewerbsvergleich drei Faktoren ausschlaggebend. "Das Unternehmen hat den besten Algorithmus für Suchmaschinen, fokussiert sich auf die lukrative Werbung im Umfeld von Suchtreffern und hat die Eingangs-Website nutzerfreundlich auf nur ein Suchfeld reduziert", sagt Angus Muirhead, Portfoliomanager des UBS (Lux) Equity Fund - Communication B und Experte für Technologie, Medien und Telekommunikation bei UBS Global Asset Management. Die schnell erreichte Marktführerschaft von Google führte zu einer natürlichen Auslese bei Internet-Suchmaschinen: Sowohl Endnutzer als auch werbende Unternehmen nutzen automatisch nahezu ausschließlich die größte Suchmaschine für ihre Zwecke.
Großes Wachstumspotenzial bei Online-Werbung
Die Zeit, die Menschen mit Online-Medien verbringen, wächst stetig. Daraus ergeben sich für Google weiterhin attraktive Wachstumschancen. "Die Ausgaben für Online-Werbung halten mit der zunehmenden Dauer beim Online-Medienkonsum nicht Schritt. Wir erwarten daher, dass die Aufwendungen für Online-Werbung in den nächsten Jahren stark zunehmen werden", erklärt Muirhead. Mit Blick auf die USA geht UBS Global Asset Management davon aus, dass das Budget für Online-Werbung im Jahr 2010 rund zehn Prozent des gesamten Werbevolumens ausmachen könnte - auf Kosten von traditionellen Medien wie Zeitungen, Radio und Fernsehen.
Die Dominanz als Internet-Suchmaschine wird für Google zum Schlüsselfaktor des weiteren Wachstums. Bereits heute ist Google führend bei Werbeeinnahmen im Umfeld von Internet-Suchmaschinen und investiert hohe Beträge in Forschung und Entwicklung. Nach Ansicht der Experten von UBS Global Asset Management bieten vier Segmente für Google besonderes Wachstumspotenzial: der Werbemarkt rund um Mobilfunk, Display-Werbeformen durch die Akquisition von Doubleclick, Video-Werbung und soziales Networking mittels YouTube sowie Software-Applikationen per Internet-Zugang ("Cloud Computing").
Rückblick: Boom und Niedergang der IT-Branche
Google und die gesamte IT-Branche haben in den vergangenen zehn Jahren turbulente Zeiten erlebt. "Ursachen für den Investitionsboom im IT-Sektor Ende der neunziger Jahre waren in erster Linie die schnelle Ausbreitung des Internets, höhere Download-Geschwindigkeiten, fallende PC-Preise, die Umstellung der IT-Systeme im Vorfeld des Jahreswechsels 1999 / 2000 sowie der Ausbau der IT-Infrastruktur im Rahmen der Euro-Einführung," so Muirhead. Die im Jahr 2000 einsetzende Konjunkturflaute hat die IT-Branche besonders hart getroffen: Schwächere Geschäftsmodelle verschwanden vom Markt, und nur die stärksten Unternehmen konnten die Krise zu ihrem Vorteil nutzen und ihre führende Position am Markt festigen - darunter Google, Cisco, Oracle, Intel und Nokia.
Ausblick: Schwellenländer treiben Wachstum
Trotz schwierigem makroökonomischem Umfeld bieten viele IT-Sektoren positive Perspektiven. Neben dem Network-Computing ("Cloud Computing", Virtualisierung) zählen dazu die mobile Breitband-Technik (3G-Telefone, sehr kostengünstige Laptops) sowie der Ausbau der Infrastruktur für größere Datenübertragung und Datenspeicherung. Wachstumsimpulse gehen regional gesehen vor allem von großen Schwellenländern wie China und Indien aus. In den neunziger Jahren dominierten hier noch die USA sowie Europa. Die Schwellenländer entwickeln sich zudem immer stärker von einem Zentrum für Billigproduktion hin zu einem Konsumentenmarkt für neue Technologien.