Ende August verzeichnete der MSCI World Einbußen von 22 Prozent. (top to bottom) Obwohl dies ein großer Verlust zu sein scheint, bedeutet es nur, dass die Aktienrenditen weiterhin ihrem langfristigen Trend folgen.
Was sind ING IM´s Argumente?
In einer Phase von Rekordmargen und Rekord-Eigenkapitalrendite (ROE), gepaart mit einem weltweiten Konjunkturabschwung, ist es wahrscheinlich, dass die zukünftigen Erträge unterhalb des langfristigen Aktienrendite-Trends liegen werden. Dies ist vom Markt noch nicht eingepreist. ING IM: "Wir rechnen in Kürze mit Gewinnwarnungen und einem Kursrückgangsrisiko."
"In Europa beschleunigt sich der Gewinnrückgang, obwohl wir noch ganz am Anfang eines Konjunkturabschwungs stehen. Für die USA diskontiert der Markt eine Stabilisierung der Erträge auf aktuellem Niveau. Dies scheint aufgrund einer Abkühlung auf den USExportmärkten in Europa, Japan und den Schwellenlängern ebenfalls zu optimistisch", so die Experten weiter.
Worin liegt das Risiko in der Umschichtung?
- Ziemlich hohe Cash-Bestände für die meisten Anlagekategorien.
- Ein weiterer Einbruch bei den Rohstoffpreisen dürfte vom Markt positiv interpretiert werden, zumindest kurzfristig, selbst wenn dies die Folgen eines globalen Konjunkturabschwungs sind.
Wie sieht ING IM´s genereller Ausblick hinsichtlich Aktien aus?
Die globalen Aktienmärkte befinden sich seit dem 3. Quartal 2007 in einem Bärenmarkt. Dies ist die Vorwegnahme einer verlängerten Phase von Abwärtskorrekturen bei den Ertragserwartungen, da die Weltwirtschaft in eine Phase eingetreten ist, in der die Ertragskraft der Banken und auch die Kaufkraft der Verbraucher stark eingebrochen ist. "Die Ertragsmargen der Unternehmen werden von ihrem Allzeithoch zurückkommen", so die ING IM-Experten.
Mehrjährige Erholungsphase in Sicht?
ING IM: "Wir sind der Ansicht, dass die Aktienmärkte erst kurz bevor die Unternehmenserträge auf dem Tiefstand stehen, in eine nachhaltige und mehrjährige Erholungsphase eintreten. Damit ist frühestens Mitte 2009 zu rechnen, es könnte aber auch noch bis 2010 dauern. Generell erreichen die Aktienkurse allerdings früher die Talsohle als Unternehmenserträge. Auch wenn der Beginn eines neuen Bullenmarktes noch in weiter Ferne liegt, wird die schlimmste Phase dieser Baisse wohl erst in den kommenden Monaten erreicht. Bis eine nachhaltigere Erholung einsetzt, werden die Märkte innerhalb einer breiten Trading-Range verharren. Die Abwärtskorrekturen bei den Ertragserwartungen sollten dabei das Aufwärtspotenzial begrenzen, während die niedrigen Bewertungen gleichzeitig das Abwärtsrisiko deckeln."