Mag. Peter Bodis, CEE-Aktienfondsmanager bei Pioneer Investments Austria beschreibt die aktuelle Situation: „Extreme Risikoaversion dominierte die Stimmung bei den Investoren rund um die Welt und fand ihren stärksten Niederschlag wenig überraschend in den Märkten der Schwellenländer. Wir beobachteten hohe Abverkäufe auf breiter Basis. Am stärksten betroffen waren jedoch die mit relativ anfälligen Volkswirtschaften verbundenen Märkte.“
Fragezeichen Russland
Bodis weiter: „Besonders krisenanfällig unter den europäischen Schwellenländern sind Rumänien, Bulgarien, die Baltischen Staaten und die Türkei aufgrund ihrer hohen Leistungsbilanzdefizite. Das größte Fragezeichen ist Russland, wo die weitere Entwicklung einerseits stark von den Rohstoffpreisen und Kapitalflüssen abhängt, andererseits ein hoher Handelsbilanzüberschuss und umfangreiche Fremdwährungsreserven einen soliden Polster bilden.“
CEE3-Währungen: differenziertes Bild
Bei den CEE3-Währungen (Polen, Ungarn, Tschechien) konnte ein differenziertes Bild beobachtet werden. Mag. Margarete Strasser, Rentenfondsmanager Global & CEE bei Pioneer Investments Austria beschreibt die Entwicklung: „Der ungarische Forint war aufgrund der zunehmenden Risikoaversion unter Abwertungsdruck und verlor gegenüber dem Euro fast 2 %. Die tschechische Krone und der polnische Zloty konnten hingegen zu Mitte des Monats von der Äußerung des polnischen Premierministers Tusk profitieren, der einen Beitritt Polens zur Eurozone mit 2011 als politisches Ziel definierte.“ Die Türkei zeigte sich für Strasser eher verhalten: „Die türkische Lira konnte den Aufwertungstrend des Vormonats nicht fortsetzen. Die Lira ist aufgrund der externen makroökonomischen Defizite stärker der globalen Risikoeinstellung ausgesetzt und wertete zum Euro um 4,94 % ab.“
Kursgewinne bei Anleihen
Gute Inflationsdaten unterstützten die osteuropäischen Anleihenmärkte. Strasser erklärt: „Diese Entwicklung wurde aber zum Teil durch die Unsicherheiten auf den globalen Kapitalmärkten überschattet. Am besten performten polnische Anleihen, vor allem das lange Ende der Zinskurve ging um bis zu 40 Bp zurück, wodurch sich die Inversität der polnischen Zinskurve verstärkte. Auch tschechische Anleiherenditen gingen im vergangenen Monat um 20 Bp zurück. Bei beiden Ländern spielte die verstärkte Europhantasie eine wesentliche Rolle für diese Kursgewinne. Bei türkischen und vor allem ungarischen Anleihen kam es allerdings aufgrund der Risikoaversion zu Kursverlusten.“
Detaillierte Informationen über die Entwicklungen in CEE finden Sie im „Newsletter Oktober 2008“ von Pioneer Investments Austria als PDF - zum Download im Info-Center.