Mag. Peter Bodis, CEE-Aktienfondsmanager bei Pioneer Investments Austria, beschreibt die aktuelle Situation: „Verluste traten praktisch bei allen Aktien ein, wobei Bankwerte und Sektoren, die unter der sinkenden Investitionsnachfrage litten, am meisten an Boden verloren. Zu einer gewissen Entspannung kam es erst, nachdem auf den globalen Finanzmärkten Anzeichen einer Verbesserung zu erkennen waren und dann gemeldet wurde, dass der Staat im Rahmen großzügiger Hilfsmaßnahmen zur Stützung der Wirtschaft Aktien kaufen würde. Fast ebenso schwach entwickelten sich auch Polen, Ungarn, Tschechien und die Türkei, die sich dem allgemeinen Abwärtssog nicht entziehen konnten.“
Harter Schlag für CEE-3 Währungen
Der für die weltweiten Finanzmärkte ohnehin sehr stürmische Monat Oktober traf die CEE-3 Währungen mit voller Härte. Mag. Margarete Strasser, Rentenfondsmanager Global & CEE bei Pioneer Investments Austria, beschreibt die Entwicklung: „Der ungarische Forint wertete zeitweise im Vergleich zum Vormonat um bis zu 18 % ab, erst die massive Zinserhöhung der ungarischen Notenbank um 300 Bp stoppte diesen Trend. Im Zuge dieser Entwicklung werteten auch der polnische Zloty (bis -18 %) und die tschechische Krone (bis -7,5 %) stark ab, obwohl diese Länder weitaus bessere makroökonomische Daten aufweisen als Ungarn oder vor allem Island.“ Strasser weiter: „Die Situation auf den Währungsmärkten besserte sich erst gegen Monatsende, als nach dem massiven Hilfspaket des IWF und der EU für Ungarn, sowie der allgemein leicht verbesserten Risikostimmung, ein Teil der Abwertungen wieder wettgemacht werden konnte.“
Lokale Anleihenmärkte als sichere Häfen
Die lokalen Anleihenmärkte waren in diesem Monat im Wesentlichen durch die Flucht der internationalen Anleger in „sichere Häfen“ geprägt. Folglich gingen die Renditen deutlich auseinander und die Liquidität auf den Märkten signifikant zurück. Strasser ergänzt: „In Polen stiegen die Renditen bei Staatsanleihen um bis zu 1 % an. Zehnjährige Anleihen lagen am Ende des Monats bei 6,6 %. Die ungarischen Renditen weiteten sich über alle Laufzeiten um 2 % bis 3 % aus, die zehnjährige Anleihenrendite lag in Ungarn Ende Oktober bei 10,9 %. Bei den tschechischen Lokalwährungsanleihen erhöhten sich im Durchschnitt die Renditen um „nur“ ca. 70 Bp. Die Rendite zehnjähriger Anleihen liegt zu Monatsende bei 5,26 %.“
In der Türkei sieht Strasser ein besonderes Bild: „Der Oktober hinterließ auch am türkischen Anleihenmarkt tiefe Spuren: die vorher flache Zinskurve versteilerte sich wesentlich, die Renditen erhöhten sich massiv, fünfjährige Anleihen liegen aktuell bei über 26 %.“
Detaillierte Informationen über die Entwicklungen in CEE finden Sie im „Newsletter November 2008“ von Pioneer Investments Austria - zum Download als PDF.