Vor allem die US-amerikanische und die europäischen Regierungen spannten umfangreiche Sicherheitsnetze für die Finanzmärkte, während die Zentralbanken rund um den Globus gleichzeitig mit weiteren Maßnahmen die Liquiditätsbrücke verstärkten und Zinsen senkten. Zusätzlich zu Garantien, der in Aussicht gestellten Übernahme schlechter Kredite und Geldmarktoperationen kam es auch zu direkten Hilfen beim Eigenkapital für Banken.
Erste Anzeichen von Entspannung
Die Botschaft kam an, zumindest an den Geldmärkten: Die Renditezuschläge („Spreads“) von US-Hypothekenanleihen engten sich gegenüber den US-Staatsanleihen ein – deshalb gab es dort erste Anzeichen von Entspannung.
Während bei der Finanzkrise die „Aufräumarbeiten“ begonnen haben, vollzieht sich jetzt ein Schwenk weg von ihr hin zur daraus resultierenden Rezessionsangst. Die Folge: Die Gewinnerwartungen für die kommenden Quartale wurden und werden gesenkt. Die im Verlauf der Berichtssaison zum dritten Quartal gegebenen Ausblicke der Firmen und die schwächeren Stimmungsindikatoren gaben Anlass genug dazu.
Viele gute Früchte, aber auch einige faule Äpfel...
Da kaum zu erwarten ist, dass die in den nächsten Wochen anstehenden Konjunkturindikatoren die Rezessionsängste zerstreuen, dürfte der November kein einfacher Monat werden, allerdings sollte die Erkenntnis weiter um sich greifen, dass die gepflanzten Apfelbäumchen viele gute Früchte tragen werden, wenngleich auch einige faule Äpfel nie zu vermeiden sein werden.
Das Gute ist: Die Bewertungen preisen bereits starke Gewinnrückgänge von rund 40 % für das kommende Jahr ein, was stabilisierend wirken sollte. Der Ausblick wurde mit einem Zitat begonnen, er soll auch mit einem schließen: „Das Einzige, was wir zu fürchten haben, ist die Furcht selbst“, meinte Franklin D. Roosevelt.
Lesen Sie den gesamten Kapitalmarktbrief für den November 2008, unter anderem mit Einschätzungen zu den verschiedenen Assetklassen, als PDF - zum Download im Infocenter.