Neben der unverändert schwachen inländischen Nachfrage war insbesondere im Industriesektor eine enttäuschende Entwicklung zu beobachten. Hauptverantwortlich dafür zeigte sich eine nachlassende Auslandsnachfrage aus den USA, der EWU und auch zunehmend aus China. Auch für die kommenden Monaten stehen die Zeichen auf Rezession: So gaben wichtige Stimmungsindikatoren wie die Tankan-Umfrage deutlich nach.
Yen im Aufwertungstrend
Die japanische Währung setzte ihren Aufwertungstrend in den vergangenen Monaten fort. Ende Oktober wertete der Yen gegenüber dem Euro bis auf 115,9 JPY/EUR auf, ein zuletzt 2002 beobachtetes Niveau. Die im Fokus der Aufmerksamkeit stehende Finanzkrise sowie die Sorge vor einer tiefen Rezession prägten damit weiterhin das Geschehen an den Devisenmärkten. Demzufolge trug die hohe Risikoaversion unter den Anlegern zu einer sich fortsetzenden Auflösung von carry-trades bei. Ende November schloss die japanische Währung bei 121,2 JPY/EUR.
Nachgebende Zinsen
Im Umfeld der Finanzkrise und dem sich abzeichnenden globalen Wirtschaftsabschwung gaben die langfristigen Zinsen in Japan weiter nach. Ende November rentierten 10-jährige japanische Staatsanleihen mit rund 1,4%, nachdem im Juni noch eine Rendite von 1,9% zu beobachten war. Die enttäuschende Konjunkturentwicklung war auch Anlass für die japanische Notenbank, ihren Leitzins um 20 Basispunkte auf 0,3% zu senken.
Nikkei 225 verlor rund 50%
Das hohe Ausmaß der Finanzkrise, die Sorge vor weiteren Hiobsbotschaften aus dem Finanzsektor sowie vor einer tiefen Rezessionsphase führten in den vergangenen Wochen zu deutlichen Kurseinbrüchen an den internationalen Börsen. Auch der japanische Aktienindex war dagegen nicht gefeit: Der Nikkei 225 brach von rund 14.453 Punkten im Juni bis auf 7.163 Punkte Ende Oktober ein. Damit verlor der japanische Index innerhalb weniger Wochen rund 50%, und gab bis auf den tiefsten Stand seit dem Jahr 2003 nach.
Die umfangreiche Komplettversion des Kapitalmarktberichtes für Japan finden Sie als PDF - zum Download im Info-Center.