CEE – stabil, aber ungewisse Aussichten

Die Aktienbörsen der europäischen Emerging Markets bewegten sich im Dezember bei geringem Volumen seitwärts oder leicht abwärts. Die im Dezember veröffentlichten Wirtschaftsdaten zeichneten ein düsteres Bild des Zustands der Realwirtschaften, die sich entweder am Rande einer Rezession befinden oder rasch darauf zusteuern. Markets | 07.01.2009 12:56 Uhr
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Trotz der schlechten Wirtschaftsdaten blieben die Aktienkurse stabil. Mag. Peter Bodis, CEE-Aktienfondsmanager bei Pioneer Investments Austria, sieht nach der massiven Korrektur des Jahres 2008 den schlechten Ausblick bereits eingepreist: „Die Nationalbanken haben zur Ankurbelung der Wirtschaft kräftig die Zinsen gesenkt, was ihnen durch rückläufige Inflationsraten erleichtert wurde.  Zusätzlich gaben die Regierungen weitere Maßnahmen zur Bekämpfung der Krise und Stützung der Konjunktur bekannt.“

Anleihen: zweischneidiges Bild

Bei Anleihen bot der Dezember ein zweischneidiges Bild. Mag. Margarete Strasser, Rentenfondsmanager Global & CEE bei Pioneer Investments Austria beschreibt die Unterschiede: „Während lokale Renditen von den deutlichen Zinssenkungen der Notenbanken profitieren konnten, schwächte sich das Bild auf den Währungsmärkten aufgrund der zurückgehenden Zinsdifferenz und Liquidität massiv ab. Eine leichte Stabilisierung gab es hingegen bei Emerging Markets Hartwährungsanleihen, wo es in den meisten Märkten erstmals seit mehreren Monaten wieder kleinere Spread-Einengungen gab.“

Während das allgemeine Umfeld für die lokalen Anleihemärkte positiv war, schwächte die Abkühlung der Wirtschaft und die zurückgehenden Zinsen die Währungsmärkte deutlich. Zusätzlich sorgte die zu Jahresende ohnehin geringe Liquidität für zusätzliche Verwerfungen am Markt. Bei den CEE3-Währungen war vor allem der polnische Zloty stark betroffen. Auch die tschechische Krone verlor 3,5 % zum Euro. Dagegen hielt sich der ungarische Forint relativ stark. Trotz der zweimaligen Zinssenkung durch die Zentralbank und der deutlich zurückgegangenen Renditen wertete der Forint im Monatsvergleich nur um 2 % ab.

Die türkische Lira verlor aufgrund ihrer Bindung an einen Euro-Dollar-Währungskorb wegen der Dollarschwäche im Dezember zum Euro über 5 %. Beim Rubel beobachtete Strasser eine interessante Entwicklung: „Als Folge des immer weiter fallenden Ölpreises und der damit deutlich verschlechterten Devisenposition Russlands, nahm die russische Notenbank ihre Interventionspolitik auf den Rubel deutlich zurück. Dadurch kam es zu mehreren größeren Abwertungsschritten des Rubels. Insgesamt verlor der Rubel zum Euro fast 15 %.“

Gute Unterstützung für Anleihenmärkte

Das Bild für osteuropäische Lokalwährungsanleihen wurde geprägt von sich deutlich eintrübenden Konjunkturdaten, niedriger Inflation und von Notenbanken, die starke Zinssenkungen vornahmen. Mag. Martin Exel, Fondsmanager Renten Global & CEE, sieht eine gute Unterstützung für die Anleihenmärkte: „Eine starke Performance zeichnete im Dezember den polnischen Lokalwährungsmarkt aus. Vor allem am kürzeren Ende der Zinskurve konnten Renditerückgänge zwischen 50 und 100 Bp verzeichnet werden. Auch am ungarischen Rentenmarkt kam es zu einer deutlichen Kursrallye.“ Die türkische Zentralbank überraschte den Markt mit einer deutlichen Zinssenkung von 125 Bp auf 15 %.

Exel erklärt: „Dieser Zinsschritt zeigte einmal mehr, dass die türkische Notenbank das Wirtschaftswachstum gegenüber der Preisstabilität favorisiert. Dementsprechend profitierte der türkische Anleihenmarkt, dessen Renditen wieder massiv zurückgingen.“ Prinzipiell zeigte der Markt für osteuropäische Hartwährungsanleihen im Dezember leichte Entspannungssignale, wenn auch bei geringer Liquidität. Für die meisten Länder gingen die Kreditrisikoaufschläge etwas zurück, auch für russische Unternehmensanleihen. Eine deutliche Ausnahme bildeten aber ukrainische Hartwährungsanleihen, deren Risikoaufschläge sich aufgrund der großen politischen und wirtschaftlichen Probleme des Landes stark ausweiteten.

Globale Wirtschaftskrise und stark sinkende Inflation als beherrschendes Thema

Auch im kommenden Monat wird die globale Wirtschaftskrise und stark sinkende Inflation das beherrschende Thema in den Emerging Markets sein. Dies sollte den Lokalwährungsanleihen weiterhin gute Unterstützung bieten. Die weitere Entwicklung der Währungen und Hartwährungsanleihen hängt neben den Fundamentaldaten nach wie vor stark von der globalen Risikoeinstellung und der Liquidität am Markt ab. Allerdings ist in diesen Assetklassen bereits schon sehr viel Unsicherheit und negatives Sentiment eingepreist.


Detaillierte Informationen über die Entwicklungen in CEE finden Sie im „CEE-Newsletter Jänner 2009“ von Pioneer Investments Austria als PDF - zum Download im Info-Center. 

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