Vor dem Hintergrund der tiefen Rezession kündigte der designierte US-Präsident ein milliardenschweres Konjunkturpaket an, das innerhalb von zwei Jahren 2,5 Millionen Arbeitsplätze schaffen bzw. sichern soll.
FED schreibt Zentralbankgeschichte
Zudem schrieb die FED mit dem Übergang zu einer de-facto-Nullzinspolitik Zentralbankgeschichte. Sie senkte den Tagesgeldsatz von einem Prozent in einen Korridor zwischen 0 und 0,25 Prozent ab. Aber auch auf Unternehmensseite wollten die Hiobsbotschaften nicht abreißen. Insbesondere die Krisensituation in der Automobilindustrie, wo General Motors, Ford und Chrysler ums Überleben kämpfen, sorgte für erhebliche Unsicherheiten. Nachdem ein erstes Rettungspaket vom Senat abgelehnt wurde, genehmigte US-Präsident George W. Bush einen Notkredit von 17 Milliarden US-Dollar, der aus dem 700 Milliarden schweren, den Banken zur Verfügung gestellten Stabilisierungspaket entnommen werden soll.
Schlechte Meldungen kamen zudem aus der Finanzbranche. So musste Goldman Sachs erstmals seit dem Börsengang 1999 einen Quartalsverlust verbuchen und auch Morgan Stanley verzeichnete einen Ergebnisrückgang in Milliardenhöhe. Schließlich zog auch noch ein Finanzskandal an Wall Street seine Kreise. Hier hatte die Investmentgesellschaft des Ex-NASDAQ-Chefs Bernard Madoff rund 50 Milliarden US-Dollar zumeist von institutionellen Kunden veruntreut. Dabei wurden auch zahlreiche europäische Finanzhäuser geschädigt.
Gleichwohl konnte der Dow Jones Industrial Average den Berichtsmonat in freundlicher Verfassung beenden, sodass sich bei einem Schlussstand von rund 8.776 Punkten das Minus im Vergleich zum Novemberultimo auf knapp ein Prozent beschränkte. Der Jahresverlust 2008 betrug damit nahezu 34 Prozent, was den höchsten Verlust seit 1931 - dem Jahr der großen Depression - darstellt.
Deutschland/Europa: Per saldo Kurssteigerungen
Die europäischen Aktienmärkte konnten im Dezember trotz einer Fülle von Negativnachrichten Kursgewinne verbuchen. Vor allem auf konjunktureller Seite mehrten sich die Hiobsbotschaften. So schließt etwa in Deutschland das Bundeswirtschaftsministerium einen BIP-Rückgang von drei Prozent und mehr für 2009 nicht aus. Konjunkturhilfspakete wurden in diesem angeschlagenen wirtschaftlichen Umfeld geschnürt und EZB sowie Bank of England gaben kräftige Leitzinssenkungen von 75 bzw. 100 Basispunkten bekannt.
Zahlreiche Enttäuschungen
Auf Unternehmensseite gab es im Berichtsmonat ebenfalls zahlreiche Enttäuschungen. So hat Infineon für das abgelaufene Fiskaljahr einen Rekordverlust von 3,1 Mrd. Euro gemeldet, was zu einem 40-prozentigen Kurssturz der Aktie führte. Damit ist Infineon zum ersten „Penny Stock“ im DAX geworden. Darüber hinaus musste der finnische Handyhersteller Nokia seine Umsatzprognose für 2009 abermals zurücknehmen, die Schweizer Großbank Crédit Suisse gab massive Stellenstreichungen bekannt und die britische HBOS hatte einen weitaus höher als erwarteten Wertberichtigungsbedarf auf notleidende Kredite hinzunehmen.
Mit schlechten Nachrichten wartete zudem die Automobilbranche auf, die deutliche Absatzrückgänge verbuchte. Vorübergehende Werkschließungen, Kurzarbeit, verlängerte Weihnachtsferien und nach unten revidierte Ergebnisprognosen sind die Folge. Die für die Automobilbauer schwierige Situation wird noch dadurch verschärft, dass den Unternehmen infolge der Kreditklemme der Gang an den Kapitalmarkt teuer zu stehen kommt. Um ihre Anleihen zu platzieren, müssen sie einen im Vergleich zu ausstehenden Papieren wesentlich höheren Kupon zahlen.
Trotz dieses insgesamt schwierigen Umfeldes tendierten die europäischen Aktienmärkte im Dezember per saldo aufwärts. Der DJ Euro Stoxx 50 erzielte im Monatsvergleich einen leichten Kursgewinn von knapp einem Prozent und der DAX konnte bei einem Schlussstand von 4.810 Punkten einen Zuwachs von rund drei Prozent verbuchen. Die Jahresbilanz 2008 hingegen fiel in beiden Indizes deutlich negativ aus. So musste der DJ Euro Stoxx 50 einen Verlust von gut 4 Prozent, der DAX von 40 Prozent hinnehmen.