Bringt Obamas Präsidentschaft den Aufschwung?

Die US- Regierung wird über die nächsten Jahre verteilt wirtschaftliche Stabilisierungsmaßnahmen in einer Höhe von über $6 Billionen auf den Weg bringen, was rund 40 % des Bruttoinlandsprodukts der USA entspricht. Markets | 19.01.2009 14:33 Uhr
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„Wird es nützen?“ fragt Peter Anderson, Chief Investment Officer für US-Aktien bei RCM, dem Aktienportfoliomanager von Allianz Global Investors, anlässlich der Amtseinführung von Barack Obama als 44. Präsident der Vereinigten Staaten.

Erstarken der US-Wirtschaft?

„Das Programm fällt im Vergleich zu den Eingriffen der japanischen Regierung in der Wirtschaftskrise in den 80er Jahren deutlich substanzieller aus, sodass mit einem Erstarken der US-Wirtschaft gegen Ende des Jahres gerechnet werden kann. Dieser Trend dürfte sich 2010-2011 noch beschleunigen und man darf annehmen, dass die Weltwirtschaft in Amerikas Kielwasser folgen wird, was zu einer Erholung der Aktienmärkte führen sollte“, meint Anderson.

Kleines Zeitfenster für fiskal- und geldpolitische Wende

Er fürchtet, dass in den nächsten Jahren ein Staatsdefizit von $1 Billion die Norm und die Zurücknahme fiskalpolitischer Anreize politisch schwer durchsetzbar werden dürfte. In der Folge stünden Geld- und Fiskalpolitik in Konflikt und möglicherweise werde der Grundstein für die nächste Blase in drei bis fünf Jahren gelegt. „Es kommt entscheidend darauf an, dass die Verantwortlichen zum richtigen Zeitpunkt die Risiken einer Deflation gegen die folgenschweren Risiken eines mit einer erneuten Rezession erheblichen Ausmaßes verbundenen Inflationsszenarios abwägen. Das Zeitfenster dafür ist eng“, so der US-Experte aus San Francisco.

US-Regierung wird für viele Schuldner zum direkten Kreditgeber

Die Stabilisierungsmaßnahmen gliedern sich wesentlich in drei Bestandteile:

  • Direkte Kapitalspritzen in Form von Hilfen an Finanzinstitute, Fahrzeughersteller und andere werden sich auf über $1 Billion belaufen und könnten aufgrund wiederholten Kapitalbedarfs der Banken noch steigen. Die Hilfen für die Autoindustrie allein belaufen sich auf $125-150 Milliarden.
  • Das Konjunkturpaket Obamas wird aktuell auf $800 Milliarden geschätzt und aufgrund der sich verschlechternden Finanzsituation einiger Bundesstaaten wahrscheinlich die Marke von $1 Billion übersteigen. Neben der Hilfe für die Bundesstaaten bestehen die Stimuli in Steuererleichterungen und Investitionen in Infrastruktur. Es ist davon auszugehen, dass schon bald ein Hilfsangebot für durch Zwangsvollstreckung in Not geratene Hausbesitzer vorgestellt wird.
  • Staatsgarantien und andere Maßnahmen, um die Kapitalmärkte mit Liquidität zu versorgen, stellen den größten Einzelposten im $6-Billionen-Rettungsplan dar. Dazu gehören die impliziten und expliziten Garantien für die Verbindlichkeiten von Fannie Mae und Freddie Mac, die Stabilisierung der Commercial Paper und die Übernahme anderer Verbindlichkeiten aus dem Privatsektor.

Peter Anderson sagt: „Die Kosten für die Steuerzahler und die langfristigen Auswirkungen für die ins Schlingern geratenen Unternehmen sind noch unklar. Fest steht nur, dass die US-Regierung für viele Schuldner vom Kreditgeber der letzten zum Kreditgeber der ersten Instanz wird.“

Personalentscheidung hat Märkte beruhigt

Die Besetzung der wirtschaftspolitischen Schlüsselpositionen im Kabinett Obamas mit moderaten und bereits aus der Clinton-Administration bekannten Experten wie Larry Summers als Leiter des Nationalen Wirtschaftsrats, Timothy Geithner als Finanzminister und Peter Orszag als Budgetdirektor im Weißen Haus habe nach den Kursverwerfungen im letzten Oktober und November bereits zur Beruhigung der Anleger beigetragen, sagt Anderson. 

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