Nach einjähriger Talfahrt stiegen zum ersten Mal auch wieder die Erwartungen deutscher Unternehmen – die Erwartungskomponente des Ifo-Institutes kletterte von 76,8 auf 79,4. Lediglich die aktuelle Einschätzung der wirtschaftlichen Situation verschlechterte sich im Januar 2009 von 88,8 auf 86,8.
Ende der Misere in Reichweite?
Der heutige überraschende Anstieg des Ifo-Index bekräftigt das Bild, dass das Ende des unbarmherzigen Niederganges in Reichweite ist. Schon letzte Woche zeigte der Index der europäischen Einkaufsmanager auf eine Stabilisierung des Vertrauens. Leider ist dies noch kein Grund zum Jubeln. Der Fall der Vertrauensindikatoren scheint vorläufig gestoppt, sie bleiben jedoch noch immer auf einem sehr niedrigen absoluten Niveau.
Die nackten Tatsachen geben im Augenblick noch wenig Anlass zur Hoffnung. Das 4. Quartal 2008 fiel schlechter aus, als es selbst hartnäckigste Pessimisten erwarten ließen und die Wachstumszahlen für das gesamte Jahr 2009 sind genauso besorgniserregend. Obwohl Marktgerüchten zufolge die deutschen Unternehmen ihre Produktion nach überlangen Weihnachtsferien wieder aufgenommen haben, wird das Wachstum bis zum 1. Quartal 2009 im negativen Bereich verharren. Zum ersten Mal seit Einführung der Quartalszahlen durch die Bundesbank im Jahre 1970 besteht Anlass zur Sorge, dass die deutsche Wirtschaft in vier aufeinander folgenden Quartalen schrumpfen wird.
Leichte Verbesserung der deutschen Wirtschaft
"Trotz des Wirtschaftseinbruches zur Jahreswende, gehen wir von einer Stabilisierung der Lage und einer sehr leichten Verbesserung der deutschen Wirtschaft für die zweite Jahreshälfte aus. Der heutige Ifo-Index zeigt, dass die aggressiven Konjunkturpakete der deutschen Regierung als Antwort auf die schlimmste Rezession seit dem Zweiten Weltkrieg und die fortlaufenden Zinssenkungen der EZB das Licht am Ende des Tunnels angeknipst haben", so Carsten Brzeski, Senior Economist der ING BELGIUM SA/NV - Economic Research, Brüssel.