Schwerste Rezession der Nachkriegsperiode

Die deutsche und europäische Wirtschaft verzeichneten im dritten Jahresviertel einen Wachstumsrückgang von 0,5% bzw. 0,2% im Vergleich zum Vorquartal. Mit dieser zweiten Wirtschaftskontraktion in Folge ist bereits die Definitionsbedingung für eine (technische) Rezession erfüllt. Markets | 03.02.2009 11:23 Uhr
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Der sich im vierten Quartal fortsetzende Rückgang führender Stimmungsindikatoren sowie insbesondere der zu beobachtende drastische Einbruch beim Auftragseingang und der Produktion im verarbeitenden Gewerbe sind zudem ein deutliches Anzeichen dafür, dass sich die Konjunkturentwicklung im vierten Quartal noch einmal deutlich verschlechtert hat. In der Folge wird von allen Analysten im letzten Jahresviertel 2008 mit einem ungewöhnlich starken BIP Rückgang gerechnet.

Rückgang der Wirtschaftsleistung in 2009 

Auch in der ersten Jahreshälfte 2009 wird keine nennenswerte Verbesserung der Konjunktur erwartet, so dass für das Gesamtjahr 2009 ein Rückgang der Wirtschaftsleistung in der EWU und Deutschland im Bereich von 2% prognostiziert wird – und damit eine der schwersten Rezessionen der Nachkriegsperiode. Der deutliche Rückgang des Ölpreises sowie eine konjunkturbedingt allmählich zunehmende Kaufzurückhaltung der Verbraucher trugen in den vergangenen Monaten zu einem raschen Rückgang der Inflationsraten bei. So sank die europäische Inflationsrate im Januar auf nur noch 1,1%, nachdem sie noch im Juli 2008 bei hohen 4,1% gelegen hatte.

Abwärtstrend der langfristigen Zinsen 

Der bereits erfolgte und in den kommenden Monaten sich voraussichtlich noch fortsetzende Rückgang der Inflationsrate auf ein Niveau deutlich unter ihrer Zielmarke von knapp 2% erlaubte der EZB in den letzten sechs Monaten eine massive Reduzierung des Leitzinsniveaus mit dem Ziel einer Stabilisierung des Banken- und Finanzsystems sowie einer Ankurbelung der volkswirtschaftlichen Wirtschaftsaktivität. So reduzierte die europäische Notenbank seit Anfang Oktober ihren Hauptrefinanzierungssatz von 4,25% auf bislang 2%. "Im März erwarten wir eine weitere Absenkung auf 1,5%", so die W&W AM-Experten dazu. 

Diese deutlich expansivere Geldpolitik, extrem schwache Konjunkturnachrichten sowie eine rasch sinkende Inflation ließen die langfristigen Zinsen ihren Abwärtstrend im Berichtszeitraum fortsetzen. So sank die Rendite 10-jähriger deutscher Bundesanleihen im vierten Quartal 2008 von 4% auf unter 3%. Zu Jahresbeginn 2009 wurde dann bei unter 2,9% sogar ein neues Allzeit-Tief erreicht, bevor eine technische Gegenbewegung Ende Januar wieder zu einem moderaten Renditeanstieg führte.

Euro mit wenig Veränderung

Der Euro, der noch bis Mitte November aufgrund unerwartet schwacher europäischer Konjunkturdaten bis in den Bereich von 1,25 US-Dollar abgewertet hatte, konnte bis Mitte Dezember in Folge einer unerwartet aggressiven expansiven Geldpolitik der US-Notenbank kurzzeitig wieder bis auf Werte von über 1,45 US-Dollar aufwerten. Bis Ende Januar 2009 gab er jedoch erneut bis auf ein Kursniveau um 1,30 US-Dollar nach.

Im Strudel der Wirtschafts- und Finanzkrise setzten die europäischen Aktienmärkte zu Beginn des vierten Quartals ihre Kursrückgänge zuerst fort. So sank z.B. der Dow Jones Euro STOXX 50 unter Federführung der Finanztitel zeitweise unter die 2.200- Punkte-Marke. Anschließend erfolgte eine gewisse Stabilisierung in einer Kursbandbreite von 2.200 bis rund 2.600 Punkten.


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