Bärenmarkt

„Hört diese Krise nie auf?“, fragt Hans-Jörg Naumer, Leiter Kapitalmarktanalyse von Allianz Global Investors KAG, in der aktuellen Ausgabe des Kapitalmarktbriefs. Mit 20 Monaten dauert die Finanzmarktkrise nun schon fast so lang wie der Durchschnitt aller seit 1875 gemessenen Wirtschaftskrisen. Markets | 06.03.2009 10:30 Uhr
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Und mit über 50 % Kursverlust, gemessen am S&P 500, fällt sie deutlich stärker als vorherige Krisen aus, in denen die Kurse um durchschnittlich 35 % fielen. Aber einige – vornehmlich strategische – Investoren melden sich mit Käufen zurück. Der erste Börsengang an der Wall Street wurde gut aufgenommen, ebenso eine Serie großvolumiger Unternehmensanleihen, die durch ihre Risikoaufschläge Investoren anlockten. Auch die aufstrebenden Staaten kaufen selektiv zu, um Marktanteile oder Unternehmens-Know-how hinzu zu gewinnen.

Ende des Bärenmarktes?

Märkte negieren positive Nachrichten Während die Aktienmärkte in Folge der Berichtssaison sowie der Sorgen um Konjunktur und Finanzsystem im Februar tiefer in die roten Zahlen tauchten, scheinen einige typische Voraussetzungen für ein Ende des Bärenmarkts erfüllt zu sein:

  • Die vor eineinhalb Jahren eingeläutete Phase der expansiven Geldpolitik der Zentralbanken rund um den Globus müsste langsam Wirkung entfalten.
  • Umfangreiche Fiskalpakete wurden geschnürt, zuletzt für die USA mit einem Umfang von knapp 800 Mrd. US-Dollar. Auch die Hilfen für den Bankensektor werden immer umfangreicher.
  • Die Risikozuschläge auf Unternehmensanleihen haben ihren Höhepunkt im November 2008 überschritten, weiteten sich im Februar 2009 allerdings wieder leicht aus. Diese Entwicklung sollte weiter verfolgt werden. Historisch betrachtet engen sich die Risikoprämien mit etwa sechs Monaten Vorlauf zum Aktienmarkt ein.
  • Während in den Fundamentaldaten erste Hoffnungsschimmer aufleuchten, negieren die Märkte weitestgehend die positiven Nachrichten. Die Bären bestimmen das Meinungsklima.

Was für eine Wende an den Märkten noch fehlt, sind Naumer zufolge vor allem zwei Entwicklungen: eine Trendwende bei den Konjunkturindikatoren und den Gewinnrevisionen. In den kommenden Wochen dürfte das Hauptaugenmerk also auf den realökonomischen Indikatoren liegen – dies umso mehr, als die Berichtssaison weitestgehend abgeschlossen ist. Daneben gilt es, die „Aufräumarbeiten“ in Folge der Finanzmarktkrise weiter im Auge zu behalten.

Fremdkapitalgeber profitieren von Bilanzbereinigungen

Während die Staatsanleihen immer geringere Renditen versprechen, werden Unternehmensanleihen umso attraktiver. Kapitalerhöhungen, Restrukturierungen, Verkauf von Vermögenswerten – wir befinden uns in der Phase der Bilanzbereinigungen bei den Unternehmen. Von diesen Bereinigungen profitieren die Fremdkapitalgeber vor den Eigenkapitalgebern, also den Aktionären. Es scheint nicht von ungefähr zu kommen, dass die Unternehmensanleihen vor den Aktien wieder anziehen. Durch die endfällige Tilgung ist ihre Volatilität gegenüber Aktien eingeschränkt. Da das Bonitätsrisiko allerdings bestehen bleibt, sollte man bei Unternehmensanleihen besonders auf Qualität achten.


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