Doch bei genauerer Betrachtung findet sich eine Reihe von Argumenten, die für Investments in dividendenstarke Aktien in den Vereinigten Staaten sprechen: Sie eilen Europa im aktuellen Konjunkturzyklus voraus.
Frühere Stabilisierung
Deswegen ist in den USA mit einer früheren Stabilisierung der Unternehmensgewinne zu rechnen, einer der wichtigsten Treiber der Börsenkurse. Hinzu kommt die entschlossenere Politik von Regierung und Notenbank. Die US-Zentralbank nutzt aggressiv ihr ganzes Instrumentarium, um Liquidität in die US-Wirtschaft zu pumpen und der Staat stützt mit Steuersenkungen und groß angelegten Infrastrukturprojekten die Konjunktur. Insgesamt sind Geld- und Konjunkturpolitik in den USA expansiver als in Europa.
Attraktive Struktur des US-Aktienmarktes
Aber auch die Struktur des US-amerikanischen Aktienmarktes ist in der aktuellen Phase attraktiv. Die Börsen werden von sogenannten defensiven Unternehmen dominiert. Darunter verstehen Anlagestrategen vor allem Firmen, deren Geschäft sich relativ unabhängig vom Konjunkturzyklus entwickelt. Typische defensive Branchen sind die Nahrungsmittelindustrie und der Versorgungssektor, auch wenn Utility-Titel momentan sehr teuer geworden sind und auch einige Versorger bereits begonnen haben, ihre Dividendenzahlungen zu kürzen. Doch der Energie- und Wasserverbrauch der privaten Haushalte bleibt auch während wirtschaftlicher Abschwünge nahezu konstant. Zyklische Branchen wie die Industrie oder der Bausektor sind dagegen deutlich stärker von Rezessionen betroffen, weil Investitionen in wirtschaftlichen Schwächephasen häufig verschoben werden.
Health Care übergewichtet
Folgerichtig hat das Management des mit vier Sternen von Morningstar ausgezeichneten ING (L) Invest US High Dividend Fonds (ISIN: LU0214494 824), der am 14. März 2005 aufgelegt wurde, das Gewicht defensiver Branchen in den vergangenen zwölf Monaten deutlich erhöht, wobei innerhalb der defensiven Papiere noch einmal genau zwischen teuer und günstig unterschieden wird. Health Care wird z. B. übergewichtet, während hingegen Versorger und Verbrauchsgüter aktuell bei ING Investment Management untergewichtet sind. Über einen Anlagehorizont von sechs bis 12 Monaten ist Health Care nach unserer Einschätzung derzeit der attraktivste Sektor, insbesondere da er relativ unempfindlich auf konjunkturelle Schwächungen reagiert und hohe Dividenden für den Gesundheitssektor sprechen. Im vergangenen Jahr ließ der Fonds seinen Vergleichsindex, den S&P 500, über alle Monatszeiträume deutlich hinter sich. Auch auf Sicht von drei Jahren entwickelte sich der ING US-Dividendenfonds besser als der breite Markt.
Die durchschnittliche Dividendenrendite aller Fondspositionen lag bei gut fünf Prozent. Die höchste erwartete Dividendenrendite bot Anfang 2009 Macquarie Infrastructure Co mit 26,5 Prozent. Ende Februar betrug die Sektor-Allokation für nicht-zyklische Verbrauchsgüter 25,55 Prozent, gefolgt von Gesundheitstiteln mit 15,62 Prozent die zweitgrößte Position im Portfolio, dann von Finanztiteln, die mit 11 Prozent Platz drei einnehmen. Zu den größten Positionen im Portfolio zählten Ende Februar 2009 Wyeth, eines der zehn größten forschenden pharmazeutischen Unternehmen weltweit mit 2,03 Prozent, The Coca-Cola Company mit 1,91 Prozent, gefolgt von Microsoft Corporation mit 1,74 Prozent. Der Ausblick für US-Dividenden Titel bleibt positiv, Investments in defensive Titel verringern die Volatilität. Sollten sich die Aktienmärkte seitwärts bewegen wird die Titelauswahl und die konsistente, disziplinierte Strategie des Fonds zusätzlichen Wert schaffen. Die USA sollte man also in keinem Fall unterschätzen, da die Vereinigten Staaten alle notwendigen Mittel aufwenden werden, um eine globale Depression zu verhindern.
Informationen zum Fonds:
Name: ING (L) Invest US High Dividend P Cap
ISIN: LU0214494 824
WKN: A0EQZV
Währung: USD