Garantieprodukte nur für schwache Berater

Nur langfristig orientierte Anleger und Berater könnten von Erträgen am Aktienmarkt profitieren und Garantieprodukte wären ein Phänomen eines schwachen Vertriebs. Dies war einer von mehreren Diskussionspunkten beim vwdgroup Funds Talk in Wien. Markets | 04.09.2012 23:54 Uhr
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Eine hochkarätig besetzte Runde diskutierte in Wien am 4. September beim vwdgroup Funds Talk aktuelle Themen des Fondsgeschäfts: Mathias Bauer, Vorsitzender der Geschäftsführung der Raiffeisen KAG, Adam Lessing, Fidelity, Head of Austria and Central Europe und Dietmar Rupar, Generalsekretär der VÖIG, Moderator: Eric Frey, Der Standard.

Die starken Schwankungen an den Aktienmärkten in den letzten Jahren hatten Anleger skeptischer werden lassen. Unbestritten bleibt allerdings das langfristige Ertragspotenzial von Aktien.

Dividendenfonds mit laufender Auszahlung

Adam Lessing: "Dividendenfonds sind im aktuellen Marktumfeld sehr sinnvoll. Langfristige Studien zeigen, dass 70-80 Prozent der Aktienerträge aus den Dividenden kommen. Besonders interessant sind Fonds, die regelmäßig ausschütten. Dies gibt Beratern und Anlegern wieder mehr Sicherheit, auch wenn die Ausschüttungen sofort wieder in neue Fondsanteile investiert werden."

Garantieprodukte sind teuer

Das Thema Garantieprodukte wurden ebenfalls diskutiert. Dabei wurde betont, dass Garantien für langfristig orientierte Anleger zu teuer sind. In schwierigen Marktphasen wären Garantieprodukte im Bankvertrieb zwar leichter zu platzieren, der nachhaltige Nutzen für Kunden wäre jedoch sehr fraglich. Letztendlich wären Garantieprodukte vor allem ein Phänomen für schwache Berater, die nicht in der Lage wären, ihren Kunden durch die Auf- und Abwärtsbewegungen des Kapitalmarktes zu führen.

Vorsorgemodelle ohne Garantie

Dietmar Rupar: "Im Segment der Vorsorgeprodukte sind Varianten ohne Garantien eine sinnvolle und kostengünstige Alternative." Im Bereich der Zukunftsvorsorgeprodukte sind die Bemühungen zur Schaffung eines Modells ohne Garantie jedoch gescheitert. Rupar betont, dass der Fonds als Anlageinstrument Vorteile biete, die Anstrengungen zur besseren Kommunikation jedoch noch verstärkt werden müssten. Auch im Bereich der Ausbildung in Finanzfragen gibt es in Österreich Nachholbedarf auf breiter Front.

Scheinbare Sicherheit durch Regulierung

Im Bereich der Regulierung sei ein "regulatorischer Tsunami" unterwegs, der die Fondsbranche schon heute übermäßig belaste, warnt Mathias Bauer, Vorsitzender der Geschäftsführung der Raiffeisen KAG. Umfangreiche Regulierung schaffe eine "scheinbare Sicherheit". Aufgrund der komplexen Inhalte der Regulierungsvorschriften würden Aufsichtsbehörden und Prüfer sehr oft nur auf Vollständigkeit und nicht mehr die inhaltliche Qualität überprüfen können.

Als Folge der Krise und im Zusammenhang mit der Vorbereitung auf Basel III stand bei Banken zuerst die Stärkung des Eigenkapitals und die Verbesserung der Liquidität im Vordergrund. Bauer: "Jetzt steht die G+V unter Druck und das Interesse an Fonds steigt wieder." Bauer sieht auch Anzeichen einer Erholung aus der Krise, da "die Wellen kleiner werden". Den Blick in die Zukunft gerichtet sieht Bauer moderate Erträge bei Aktien ("Die Bäume werden nicht so schnell in den Himmel wachsen") und weiter steigendes Interesse von institutionellen Investoren für innovative Anlageprodukten, beispielsweise bei Anleihen Investments in solide Staaten mit geringer Verschuldung oder in Veranlagungen mit Inflationsschutz.

 

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