Fondspolicen kombinieren Lebensversicherung mit Fondssparen: Anleger zahlen regelmäßig Geld in die Police ein, wovon der Großteil in Investmentfonds investiert wird. Ein kleinerer Teil finanziert den Todesfallschutz, falls der Sparer stirbt – genau wie bei einer klassischen Kapitallebensversicherung.
Nur Top-Fonds bringen Riesen-Renditen
Mit ein und derselben Fondspolice kann man Spitzenergebnisse erzielen oder mies abschneiden – je nachdem, welchen Fonds man für das Produkt gewählt hat. Das ist das Ergebnis einer Studie des Instituts für Finanz- und Aktuarwissenschaften (IFA) in Ulm. Zum Beispiel der Saarbrücker Direktversicherer Cosmos. Hätte ein Kunde der "Wertpapier-Police" zwölf Jahre lang in den Templeton Growth Fund investiert, hätte er am Ende insgesamt 49 000 Euro angespart. Das entspricht einer Rendite von 14,4 Prozent.
Unterschiede von mehreren tausend Euro
Die gleiche Police kombiniert mit dem Adifonds von Adig hätte nur 33 000 Euro und eine Rendite von 10,1 Prozent gebracht. (Rahmendaten der Berechnung: Laufzeit der Police 12 Jahre, Beitragszahldauer 5 Jahre; 2500 Euro Jahresbeitrag, 30-jähriger, männlicher Versicherter). Die Kalkulationen der IFA-Forscher beruhen dabei auf der historischen Entwicklung der Fonds zwischen Januar 1972 und Dezember 2001.
Performance schlägt Kosten
Die Performance des Fonds ist weit wichtiger für das Endergebnis als die Kosten des Produktes, so das Ergebnis der IFA-Forscher. "Ein wirklich guter Fonds in einer verhältnismäßig teuren Fondspolice kann für den Kunden eine viel bessere Wahl sein als ein mäßiger Fonds in einer von der Versicherungs- und Kostenseite her günstigen Police", betont Projektleiter Bernhard Häfele.
Anbieter vergleichen lohnt sich
Allerdings: Vergleicht man die Ergebnisse, die ein Fonds im Rahmen verschiedener Policen-"Mäntel" bringt, zeigen sich deutliche Unterschiede, "mit den bekannt günstigen Anbietern an der Spitze", so Häfele. So erreicht ein Anleger im oben beschriebenen Beispiel 14,4 Prozent Rendite, wenn der im Rahmen der Cosmos-Police in den Templeton Growth Fund anlegt. Im Rahmen der Aspecta-Police ergeben sich für denselben Fonds 14,0 Prozent Rendite, bei der fondsgebundenen Skandia-Versicherung lediglich 13,5 Prozent.
Renditeturbo für die Police
Die höchsten Renditen brachten in Fonds-Policen laut IFA-Studie der JPMF America Equity, der DWS Vermögensbildungsfonds I und der Templeton Growth Fund. Allerdings: Voraussetzung für die Untersuchung war eine Fonds-Historie von mindestens 30 Jahren; neuere Produkte wurden nicht berücksichtigt.
Untersucht wurden Fonds-Klassiker
Die insgesamt überraschend hohen Renditen in der Untersuchung begründet das IFA mit einer positiven Selektion: Erstens sei die Teilnahme an der Studie freiwillig gewesen, so dass sich nur die Versicherer dem Vergleich gestellt hätten, die mit gutem Abschneiden rechnen konnten. Zweitens wurden nur Fonds mit sehr langer Historie berücksichtigt; man könne aber vermuten, betont Projektleiter Häfele, "dass nur Fonds mit einer ordentlichen Rendite sich überhaupt 30 Jahre lang am Markt halten können". Dritter Grund für die hohen Renditen: Die Zeiträume von Januar 1972 bis Dezember 2001 fielen zumeist in Jahre mit boomenden Aktienmärkten.
In der Praxis oft mehr als nur ein Fonds
Das IFA hat nur Kombinationen mit einem einzigen Fonds untersucht. Häufig verteilen sich die Einzahlungen in eine Fondspolice aber in mehrere Fonds oder gehen in einen oder mehrere Dachfonds. In gemanagten Policen wird das Fonds-Portfolio der Kunden je nach Marktentwicklung von den Anlage-Experten der Versicherung angepasst. Auch bei diesen gemanagten Produkten liegen die Ergebnisse deutlich auseinander.