"Aufgrund der anhaltenden geopolitischen Unsicherheiten, insbesondere im Hinblick auf die Irak-Krise, ist mit einer Entlastung des Franken als Safe-Haven-Währung für die nächsten Monate nicht zu rechnen", erklärt Bernard Possa, Währungsexperte der Credit Suisse.
Kurzfristiges Potenzial im Kriegsfall
Allerdings gesteht er dem Franken im Falle eines Krieges nur ein kurzfristiges Potenzial zum Euro von maximal zwei bis drei Prozent zu. Grund: "Gut 70 Prozent der Exporte gehen in die Euro-Zone und ein noch stärkerer Franken würde die Wirtschaft zu stark belasten", so Possa.
Daher würde die Schweizer Nationalbank spätestens bei einem Stand von 0,70 Euro je Franken eingreifen. "Alles was darüber hinaus geht, würde der Schweizer Konjunktur zu sehr schaden", glaubt der Credit-Suisse-Mann. Daher sollte der Franken bei einer nachlassende Kriegsgefahr wieder auf ein Niveau von 0,67 Euro sinken.
Zinssenkungspotenzial fast ausgeschöpft
"Auch der Anleihenmarkt ist weder aus Währungssicht noch von der Zinsseite her interessant", erteilt Possa Schweiz-Anlagen eine weitere Abfuhr: "Der Schweizer Leitzins liegt schon bei 0,75 Prozent, da ist nicht mehr viel Luft nach unten." Selbst bei langen Laufzeiten sei nicht viel zu holen: "Erstklassige Papiere mit Verfall 2017 rentieren nur noch knapp über drei Prozent", betont der Schweizer.
Flaute sorgt für gleichbleibendes Zinsniveau
Angesichts der aktuellen wirtschaftlichen Flaute geht der Experte auf absehbare Zeit von einem gleichbleibenden Zinsniveau aus. Nur bei einer starken Deflation gäbe es etwas Luft nach unten. "Auch bei diesem Szenario wären aber Euro-Papiere interessanter, da der Leitzins bei 3,25 Prozent liegt und somit mehr Spielraum nach unten hat", resümiert der CS-Mann.
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