"Der Kursrückgang der Technologie-Aktien hat zwei Ursachen: die Verschlechterung der wirtschaftlichen Aussichten der Firmen sowie das Zusammenschmelzen der Bewertungen", erläutert Bob Rezaee, Fondsmanager des US-Technologie-Fonds Adig america@tec.
Die Verbraucher sollen es richten, die Firmen geben sich skeptisch
Rezaee glaubt jedoch, dass der Tiefpunkt der Baisse in den USA bald erreicht ist: 2003 soll es soweit sein. "Wir rechnen mit einem verbesserten Verbrauchervertrauen", begründet er. "Zudem sitzen viele Technologiefirmen auf einer hohen Liquidität und haben geringe Schulden. Der wichtigste Faktor für den Technologie-Sektor ist aber die Erholung des Marktes", sagt der Amerikaner Rezaee.
Noch aber sind die Geschäftsaussichten vieler amerikanischer Technologie-Firmen wenig berauschend. Selbst in der Branche gibt man sich skeptisch. Beispiel Intel: Andrew Bryant, Finanz-Vorstand des Chipherstellers, sagt: "In unserer Branche gibt es keine konjunkturelle Erholung."
Für aussichtsreich hält Rezaee deshalb vielmehr Internetfirmen wie Ebay, Yahoo und Amazon. "Diese Unternehmen werden mehr Anteile an den Konsumausgaben gewinnen", erklärt er. Yahoo und Amazon hat er deshalb aufgestockt.
Trotz niedriger Bewertung ist neue Kursrally unwahrscheinlich
Der Grund: die niedrige Bewertung. "Die Bewertung des Technologie-Sektors ist heute auf einem Niveau wie zuletzt 1998", sagt er. Damit sei ein Großteil der Spekulationsblase der späten 90er Jahre verschwunden. "Anleger achten heute einfach mehr auf die Bewertung, wenn sie in Technologie-Aktien investieren", so der Adig-Fondsmanger. Damit dürfte aber auch ein starker Anstieg der Technologie-Aktien zunächst nicht bevorstehen.
Fazit: Nach der einzigartigen Hausse der Technologiewerte in den späten 90er Jahren sind sie seit Mitte 2000 unter das Niveau des MSCI World gefallen. Damit ist die Übertreibung mehr als abgebaut. Adig-Manager Rezaee erwartet aber keinen schnellen Anstieg.