Damit hat die US-Notenbank die Leitzinsen seit Anfang 2001 bereits zum zwölften Mal gesenkt und insgesamt um 5,25 Prozentpunkte heruntergeschraubt. Als Grund für die Zinssenkung nannten die Währungshüter die schwache US-Konjunktur. "Die Fed hat der Wirtschaft einer sehr starke Medizin verordnet. Wir hoffen, das sie wirkt", sagt William Dawson, Chief Investment Officer für Rentenfonds bei der US-Fondsgesellschaft Federated.
Höhe des Zinsschrittes überrascht die Experten
Nur wenige Zinsexperten, die so genannten Fed-Watcher, hatten mit einem Zinsschritt in dieser Höhe gerechnet. Die Sorge: Mit einer zu starken Zinssenkung würde die Fed die prekäre Lage der Wirtschaft zu sehr in den Vordergrund rücken und zugleich ihr Pulver verschießen. "Es scheint, dass die Zentralbank die Risiken einer wirtschaftlichen Abschwächung höher einschätzt als der Markt", begründet William Dawson den Zinsschritt der Fed.
Weitere Zinsschritte sind unwahrscheinlich
Weitere Zinssenkungen sind nun aber unwahrscheinlich. Denn die Fed hat daraufhin gewiesen, dass die Risiken für Konjunktur und Preisstabilität nun ausgeglichen seien. Zudem schwächt ein niedriger Leitzins den US-Dollar. "Ausländische Investoren haben sehr stark in den US-Bondmarkt investiert. Ein schwächerer Dollar könnte Anleger dazu bewegen, ihr Kapital zurückzuholen", erläutert William Dawson die möglichen Folgen.
Spannung vor der EZB-Sitzung
Interessant dürfte sein, wie nun die EZB reagiert. Denn die europäischen Zentralbanker treffen sich heute zu einer ihrer regulären Sitzungen. Die Bond-Analysten der Commerzbank rechnen nicht damit, dass die EZB nachziehen wird. Anderer Meinung ist Paul McCulley von der US-Fondsgesellschaft Pimco. Er hatte bereits am 31. Oktober erklärt, dass eine Zinssenkung der Fed um 50 Basispunkte wahrscheinlich sei. Und er äußerte auch: "Und ich wette darauf, dass die EZB in wenigen Wochen, vielleicht sogar schon in einigen Tagen nachzieht."