Die EZB spielt Nikolaus

Europas Rentenanleger sind im Nikolausfieber. Sie setzen darauf, dass die Europäische Zentralbank (EZB) am 5. Dezember, einen Tag vor Nikolaus, die Leitzinsen senkt. Kaum ein Experte zweifelt noch daran. Offen ist nur noch, wie hoch der Zinsschritt ausfällt. Michaela Kiermeier, Fondsmanagerin des Oppenheim Bond Euro L rechnet mit einem kleinen Zinsschritt. Markets |

Seit November 2001 liegt der Leitzins bei 3,25 Prozent. Doch in den vergangenen Wochen häufen sich die Stimmen von EZB-Mitgliedern, die in Richtung Zinssenkung deuten. "Ich rechne mit einer Senkung der Leitzinsen um 25 Basispunkte", sagt Michaela Kiermeier.

Die nächsten 25 Basispunkte kommen im Frühjahr

Einen großen Zinsschritt hält sie für unwahrscheinlich. "Die EZB agiert vorsichtig. Deshalb rechne ich nicht mit einer Senkung um 50 Basispunkte", erklärt sie. Und fügt an: "Im Frühjahr sind weitere 25 Basispunkte möglich." Die schwache Konjunktur lasse dies zu und psychologisch helfe der Schritt der Wirtschaft.

Kurzläufer haben noch Potenzial

Für den Bondmarkt in Euroland wäre das eine gute Nachricht. "Kurzläufer haben eine Zinssenkung zum Teil schon eingepreist. Aber es dürfte noch Spielraum vorhanden sein", erklärt Kiermeier. Sinkende Renditen brächten Kursgewinne bei Papieren mit bis zu drei Jahren Laufzeit.

Der Oppenheim Bond Euro L setzt ausschließlich auf Langläufer

Auch am langen Ende ist noch Luft, meint Kiermeier. "Wir sind relativ risikobewusst, was die Konjunktur anbetrifft. Nächstes Jahr sollte deshalb noch ein gutes Bondjahr werden", sagt die Fondsmanagerin. "Im Frühjahr kann die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen bis auf vier Prozent sinken", glaubt sie deshalb. Aktuell werden hier 4,5 Prozent geboten.

Für den Oppenheim Bond Euro L ist dies sehr entscheidend, denn der Fonds investiert ausschließlich in Langläufer. Genauer gesagt konzentriert sich der Fonds auf Restlaufzeiten von über zehn Jahren und investiert dabei in sehr gute Bonitäten aus dem Euroland. Das Mindestrating der Papiere liegt bei "AA-".

Michaela Kiermeier ist dieses Jahr gut platziert

Derzeit liegt die durchschnittliche Restlaufzeit der Anleihen bei 14 Jahren. Das verhalf dem Fonds im laufenden Jahr schon zu einem stattlichen Plus von 7,2 Prozent. Das macht Platz fünf in der Rangliste der Rentenfonds mit einem Anlageschwerpunkt auf Staatsanleihen aus Euroland.

Risiko durch steigende Renditen

Behält Kiermeier Recht mit ihrer Vier-Prozent-Prognose, könnte sie weitere Kursgewinne einstreichen. Was aber, wenn die Renditen wieder steigen? Die Fondsmanagerin kann nicht in kurze Laufzeiten wechseln. Acht Jahre Restlaufzeit ist ihre Untergrenze. Hier müssen die Anleger aktiv werden. Denn steigende Renditen bedeuten Kursverluste. "Das Hauptrisiko ist das Zinsrisiko", gibt Michaela Kiermeier zu. Gerade Langläufer reagieren hier sehr stark. Und steigen die Renditen zu stark an, fressen die Kursverluste sogar die Zinskupons auf.

 

Die besten Rentenfonds Euroland in 2002

Fonds (WKN): Wertentwicklung seit 1.1.2002
Oppenheim Extra Bond Euro (978802) 8,2 % 
UniEuroBond (975005): 8,2 %
BW Renta Universal (849154): 8,0 % 
Kapitalfonds Prozins (848107): 7,8 % 
Oppenheim Bond Euro L (848639): 7,2 %
Activest Euro-Renten (972696):  7,1 % 
SEB TrendSystem Renten (940839): 7,1 % 
MK Rentex Fonds  (847771): 7,1 % 
BBV-Fonds-Union (849107): 7,0 % 
Spängler Europa  (973096): 7,0 % 
PSD-Rent-Union  (975006): 7,0 % 

Stand: 29.11.2002

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