Japan: Der Nikkei auf dem Weg in die Vergangenheit

An Japans Börse sind die Gewinne der vergangenen 20 Jahre perdu. Doch die Kurse sind niedrig und langsam steigen ausländische Gesellschaften wieder in Nippon ein. Mutige Anleger glauben, dass der Nikkei seinen Boden gefunden hat. Und manch ein Fondsmanager findet in Japan Value-Werte. Markets |

Zwanzig verlorene Jahre an Japans Börse: Der Nikkei krebst derzeit bei 8500 Punkten herum, vergangenen November waren es gar 8300. So tief stand der Index zuletzt in den frühen 80er-Jahren. Kaum zu glauben, dass das bekannteste Börsenbarometer Japans Anfang der 90er Richtung 40000 marschierte. Wer sein Geld langfristig in Nippon investiert hat, schaut in die Röhre.

US-Pharmakonzern Merck ist auf Einkaufstour in Japan

Der Umschwung will anscheinend nicht kommen. Oder doch? Vergangene Woche gab der US-Pharmakonzern Merck bekannt, die restlichen 49 Prozent (51 gehören ihm schon) der japanischen Banyu Pharmaceutical aufzukaufen. Der Clou: Merck zahlte einen Preis, der gut 30 Prozent über dem durchschnittlichen Banyu-Kurs der vergangenen 30 Tage liegt.

"Es gibt anscheinend Value in Japan"

"Es gibt anscheinend Value in Japan", sagt Hansjörg Pack, Co-Manager des DWS Japan. Warum auch sonst sollten die Amerikaner in Sachen Aufgeld derart tief in die Taschen greifen, wenn sie nicht davon überzeugt sind, dass Banyu zu einem Schnäppchenpreis zu haben war. Bei den Bankern in Tokio leuchten bereits die Yen-Zeichen in den Augen. Werden weitere Transaktionen à la Merck folgen?

Überkreuzverflechtungen werden langsam aufgelöst

Den Aktien kann es nur gut tun – "sogar bei Top-Werten wie Toyota verkaufen die Banken immer dann große Pakete, sobald die Kurse ein bestimmtes Niveau erreichen. Bei Toyota beispielsweise 3200 Yen", sagt Japan-Kenner Pack. Der Grund liegt in den Überkreuzverflechtungen der Banken. Die werden langsam aufgelöst, sprich über die Börse verkauft – das wohl einzige Mittel der maroden japanischen Banken, um einer Quasi-Verstaatlichung zu entgehen.

US-Investmenbanken steigen ein bei japanischen Geldhäusern

Dass man sich die Malaise der Kredithäuser aber auch zunutze machen kann, zeigen amerikanische Investmentbanken wie Goldman Sachs oder der Finanzinvestor Cerberus. Die steigen groß ein in die kümmerlichen Reste angeschlagener Japan-Geldhäuser wie Aozora, versilbern die Überbleibsel oder machen sie wieder flott – in Japan gibt es eben doch Value.

Japanische Nebenwerte-Fonds laufen besser

Betroffen von den aufbrechenden Überkreuzverflechtungen sind vor allem traditionelle Unternehmen, oft die großen Konglomerate. Weniger hart haben es dagegen Tech-Titel oder kleine, eher binnenmarktorientierte Aktien. Entsprechend besser laufen derzeit auch die Fonds, die sich hier spezialisierten. Bestes Beispiel ist der Nebenwerte-Fonds Swissca Small & Mid Japan.

"Das Risiko nach unten ist in Japan geringer als in den USA"

"Das Risiko nach unten ist in Japan geringer als in den USA", behauptet DWS-Mann Pack. Japan scheint wieder ein Investment wert zu sein. Gerade jetzt – denn die japanischen Märkte steigen dank "schöner Worte" aus Politik und Wirtschaft regelmäßig zum Geschäftsjahresende am 31. März. Dazu kommt ein neuer Zentralbank-Chef Ende Januar – Hoffnung für den Riesen in Fernost.


Die fünf besten Japan-Fonds 2002:

Fonds (WKN): Wertentwicklung in 2002
1. Swissca Small & Mid Japan (658453): -12,3 % 
2. NGM Japan Value (986087): -16,8 % 
3. Aberdeen Japanese A (973299): -19,4 %
4. DWS Japan (849090): -19,8 %
5. Fidelity Japan Smaller Co`s (973263): -19,7 %

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