Merrill Lynch: Aktien werden Staatsanleihen 2003 schlagen

Raus aus Staatsanleihen. So lautet die Anlageempfehlung von Merrill Lynch Investment Managers (MLIM) für 2003. Ewen Cameron Watt, Chefstratege bei MLIM, hält Rentenpapiere derzeit für überbewertet. Am Aktienmarkt sieht er ein Tauziehen zwischen hohen Bewertungen und einer besseren Finanzlage der Unternehmen. Einen Sieger sieht er hier nicht. Aktien würden 2003 aber besser abschneiden als Staatsanleihen, so Watt. Markets |

"Staatsanleihen sind derzeit überbewertet", sagt Ewen Cameron Watt und weist hier hin auf die vielen neuen Anleihen, die 2003 an den Markt kommen werden. Die Idee dahinter: Ein hohes Angebot drückt die Kurse. Zudem böten Staatsanleihen keinen ausreichenden Inflationsschutz. Würde das stimmen, müssten die Renditen steigen –  und die Kurse fallen.

Chefstratege Watt hält Unternehmensanleihen für attraktiv

"Möglicherweise erleben die Staatsanleihen noch einen letzten Aufschwung, diesen sollten kluge Investoren zum Verkauf nutzen", sagt Watt. Stattdessen sieht er Unternehmensanleihen im Vorteil, weil die Unternehmen ihre Schulden abbauen. Zudem rechnet er mit wachsenden Gewinnen und ansteigenden Cash-Flows in diesem Jahr. Sinkende Schulden und höhere Gewinne bedeuten mehr Geld in der Kasse – und das wäre gut für Corporatate Bonds.

Tauziehen am Aktienmarkt

Mit Aussagen für den Aktienmarkt ist Watt etwas zurückhaltender. "2003 wird es ein Tauziehen geben zwischen hohen Bewertungen und sachte verbesserten Finanzdaten der Unternehmen", sagt er. Wer gewinnt? Da hält Watt sich bedeckt. Nur soviel lässt er sich entlocken: "Ausgewählte Anlagechancen sind in defensiven Branchen zu finden, zum Beispiel unter den Versorgen und in der Gesundheitsindustrie." Auch Rohstofflieferanten seien gut positioniert.

"Aktien sind attraktiver bewertet als Anleihen"

Doch Watt warnt auch bei Aktien. "Die langfristigen Kurs/Gewinn-Verhältnisse sind zwar zurückgegangen. Sie befinden sich aber noch nicht auf jenem Niveau wie nach der Baisse in den 70er Jahren", sagt er. Fügt aber an: "Alles in allem sind Aktien attraktiv bewertet, wenn man sie mit Rentenpapieren vergleicht."

Keine weltweite Deflation, aber Risiken in Japan, Deutschland und Asien

Wer Bonds für teuer hält, rechnet mit keiner Deflation. Daher schätzt Watt das Risiko sinkender Preise als gering ein. Die Fiskal- und Geldpolitik würden das verhindern. "Dennoch besteht weiterhin die Gefahr einer Deflation in Japan, in einigem Ausmaß auch in Deutschland sowie in einigen asiatischen Volkswirtschaften", sagt er.

"Die Zentralbanken werden die Volkswirtschaften mit Glacéhandschuhen anfassen"

Mit stark steigenden Zinsen rechnet Watt jedoch nicht. "Die Zentralbanken werden die Volkswirtschaften mit Glacéhandschuhen anfassen werden", erläutert er. Grund sei das gedämpfte wirtschaftliche Wachstum. 

"Großbritannien könnte eine der unliebsamen Überraschungen im Jahr 2003 werden"

Mit einer Ausnahme: Großbritannien. Hohe Lohnforderungen im Öffentlichen Dienst und ein überhitzter Immobilienmark sind nach Meinung von Watt die Risikofaktoren, warum die englische Notenbank die Leitzinsen erhöhen könnte. "Großbritannien könnte eine der unliebsamen Überraschungen im Jahr 2003 werden", lautet seine Prognose.

"Aktien werden Anleihen 2003 übertreffen"

Abschließend lautet Watts Fazit: "Wir gehen davon aus, dass Aktien im Jahr 2003 die Staatsanleihen übertreffen werden. Obwohl die Volatilität weiterhin hoch bleibt, geht sie dennoch im Vergleich zum Vorjahr etwas zurück, da die Unternehmen ihre Verschuldung zurückfahren", sagt er und fügt an: "Aber die Konsumenten sind weiterhin der Schlüsselfaktor. Daher wird die Verfügbarkeit von Krediten eine bedeutende Rolle dafür spielen, was sich 2003 ereignet."

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