Gesamtbild von „null Wachstum, null Zinsen, null Inflation“ weiterhin gültig
Nach Einschätzung von StarCapital sollte das Korrekturpotenzial nach den jüngsten Kursrückgängen an den europäischen Börsen eigentlich ausgeschöpft sein, insbesondere beim DAX, der seit seinem Hoch im April 2015 zeitweise um bis zu 25% nachgegeben hat. „Viele Werte haben wieder eine interessante Einstiegsbasis erreicht“, so Peter E. Huber, Vorstand und Fondsmanager bei StarCapital. Auch die deflationären Kräfte seien weiterhin stark und das Gesamtbild von „null Wachstum, null Zinsen, null Inflation“ bleibe weiterhin gültig. Dennoch rät der Fondsmanager Anlegern, Vorsicht walten zu lassen. Grund dafür sei der Umstand, dass sich das jüngste Allzeithoch beim MSCI World nachträglich als zyklischer Wendepunkt erweisen könnte. Das Problem sieht Huber insbesondere bei den US-Aktien, die nach vielen Maßstäben deutlich überbewertet seien und mit einer Gewichtung von über 50% einen starken Einfluss auf das weltweit wichtigste Börsenbarometer ausüben. Eine mögliche Bereinigung bei den US-Aktien hänge deshalb weiter wie ein Damoklesschwert über den anderen Märkten. Denn immer noch gelte: „Wenn die Wall Street hustet, bekommen die anderen Börsen eine Grippe“.
"Sehr attraktive Kaufgelegenheiten aus antizyklischer Sicht"
Normalerweise sei in einer solchen Situation erst einmal ‚abwarten und Tee trinken‘ richtig – es sei denn, es bieten sich aus antizyklischer Sicht sehr attraktive Kaufgelegenheiten. Ein solches Szenario macht Huber, der als ausgewiesener Experte für antizyklische Investments gilt, in China und Japan aus. Neben den derzeit günstigen Bewertungen sollten sich dort seiner Ansicht nach auch staatliche Bemühungen positiv auswirken. „Die Regierungen empfehlen Aktien als ideale Altersvorsorge zum Kauf und sehen sie nicht als ‚kapitalistisches Teufelszeug‘, dessen Besitz man vermeiden bzw. bestrafen muss, wie teilweise bei uns in Europa“, so die Meinung von Peter E. Huber.
Huber erkennt Turn-around-Chancen bei Energie- und Rohstofftiteln
Bei Energie- und Rohstofftiteln bahne sich bereits seit längerem eine reizvolle Turn-around-Chance an. Die Möglichkeit, dass endlich eine finale Bereinigung stattgefunden habe und die ‚schwachen Hände‘ ausgeschüttelt worden seien, sei aufgrund des jüngsten panikartigen Ausverkaufs erheblich gestiegen. Der Pessimismus der Anleger gegenüber diesen Werten sei jedenfalls kaum mehr zu überbieten. „Immer daran denken: Totgesagte leben länger“, lautet Hubers Devise. Im Öl- und Rohstoffsektor sollten Anleger im aktuellen Umfeld allerdings Anleihen gegenüber Aktien vorziehen. „Die Wertentwicklung von Anleihen aus dem Hochzinsbereich wie beispielsweise ‚Fallen Angels‘ kann durchaus mit der von Aktien mithalten, wobei wir das Risiko deutlich geringer einschätzen“, erläutert Huber. Die Kreditausfall-Wahrscheinlichkeit werde bei großen Konzernen in der Regel deutlich überschätzt und Unternehmen tun in der Regel alles, um einen Konkurs zu vermeiden und ihre Anleihen zurückzuzahlen – auch zu Lasten der Aktionäre!
„Wir nutzen starke Kurseinbrüche bei Aktien – wie etwa bei VW, der Deutschen Bank oder Great Wall Motors – für leichte Zukäufe aus dem Energie- und Rohstoffsektor. Derzeit sehen wir jedoch ein besseres Chance-Risiko-Verhältnis bei ausgewählten Hochzinsanleihen.“, lautet das Fazit von Peter E. Huber.