Die Nachbildung des Indexes ist die armseligste Form der Schmeichelei
„Benchmark-Hugging“ ist die Kardinalsünde eines „aktiven“ Anlegers. Dieses abweichende Verhalten ist - vor allem bei professionellen Investoren - zum Großteil von Angst gesteuert. Aber ein Portfoliomanager, der den Benchmarkindex genau abbildet, kann zumindest nicht wegen unterdurchschnittlicher Entwicklung gefeuert werden.
Die Sünde dabei ist zum einen Faulheit (wobei Investoren, die einen Index abbilden wollen, besser beraten wären, einen kostengünstigen Indextracker oder ETF zu kaufen). Zum anderen investiert man lediglich in Anlagen, die in der Vergangenheit gut performt haben, nicht jedoch in solche, die eine vielversprechende Zukunft vor sich haben (denn Aktien werden immer erst nach einer guten Wertentwicklung in einen Index aufgenommen und scheiden bei einer schwachen Performance aus).
Beim Aufbau eines Portfolios sollte man die Marktindizes eher ignorieren und lieber Investitionen wählen, die bei einem angemessenen Risiko ein gutes Renditepotential für die Zukunft bieten. Dies schafft Investoren Spielraum für die ausschließliche Anlage in Vermögenswerte, die sie wirklich einschätzen oder beurteilen können, ohne verpflichtet zu sein, eine Position in einem Wertpapier aufzubauen, nur weil dieses in einem Index geführt ist.
Diesem von Zwängen losgelösten Denken haben wir die Auflegung von Absolute Return-Fonds zu verdanken. Diese Strategien messen ihre Performance nicht an einem Marktindex, sondern am konkreten und absoluten Konzept der risikolosen Rendite - d.h. in klingender Münze. Für viele risikoscheue Anleger ist dies eine Benchmark, die sich zu übertreffen lohnt.