US-Notenbank bremst Goldaufschwung

„Die Fed läutete jüngst einen sechswöchigen Countdown bezüglich einer möglichen Zinserhöhung im Dezember ein. Dies wird die Märkte in den kommenden Wochen weiterhin verunsichern", erklärt Rohstoffexperte Ole Hansen (Saxo Bank). Markets | 02.11.2015 09:00 Uhr
Ole Hansen, Rohstoffexperte, Saxo Bank / ©  Saxo Bank
Ole Hansen, Rohstoffexperte, Saxo Bank / © Saxo Bank
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„Die Fed läutete jüngst einen sechswöchigen Countdown bezüglich einer möglichen Zinserhöhung im Dezember ein. Dies wird die Märkte in den kommenden Wochen weiterhin verunsichern. Hinzu kommt die Veröffentlichung der nächsten US-Arbeitsmarktdaten Anfang November und Dezember, sowie eine mögliche neue QE-Spritze der EZB”, sagt Ole Hansen, Rohstoffexperte bei der Saxo Bank. Es sei wahrscheinlich, dass die Entscheidungen beider Zentralbanken zu einem stärkeren Dollar im kommenden Jahr führen würden, was die Lage auf dem Rohstoffmarkt weiter anspannen dürfte. Dieser hätte ohnehin mit hohen Versorgungs- und Produktionskapazitäten zu kämpfen. Der Bloomberg Rohstoffindex schloss den vierten Monat in Folge im Minus – bewegt sich jedoch weiter über seinem 13-Jahrestief aus dem August.

Der Industriemetall-Sektor war der Wochenverlierer. Gründe dafür seien die früher als erwartet geplante US-Zinswende sowie Sorgen um Chinas Wirtschaftswachstum. Auch Gold fiel unter die Marke von 1.158 US-Dollar pro Feinunze, bleibt jedoch auf Erholungskurs. „Die physische Nachfrage aus Indien und die Aussicht auf eine Ausweitung des QE-Programms der EZB könnten diesen Erholungstrend weiter vorantreiben“, sagt Hansen.

Der Lagerbestandsbericht der amerikanischen Energy Information Administration sorgte beim Rohöl für die größten Kursgewinne seit acht Wochen. „Zum ersten Mal seit Wochen sind die Bestände weniger als erwartet gestiegen, während gleichzeitig die Raffinerie-Nachfrage zunahm“, sagt Hansen. Aufgrund des Überangebots und eines möglicherweise noch stärkeren US-Dollars verharre der Ölpreis in einer Handelsspanne zwischen 46,75 und 47,75 USD pro Barrel. „Es ist klar, dass die derzeitige Preisspanne niedrig genug ist, um den Gleichgewichtsprozess weiter voranzutreiben. Solange aber die Opec-Mitglieder weiter ihre Produktion erhöhen und die Ölexporte aus dem Iran im nächsten Jahr zunehmen werden, wird diese Entwicklung noch einige Zeit in Anspruch nehmen”, sagt Hansen abschließend.

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