FOCUS Geschäftsführer Ebner: "Liquiditätsschwemme macht Umdenken erforderlich"
Die anhaltende Liquiditätsschwemme am europäischen Geldmarkt stellt Vermögensverwalter vor erhebliche Herausforderungen. Während Cash-Reserven unter anlagetaktischen Gesichtspunkten in der Vergangenheit bequem als Sichteinlagen oder Termingelder „geparkt“ werden konnten, ist eine solche Vorgehensweise aufgrund der Rekord-Tiefststände bei den Zinsen derzeit höchst unattraktiv. Mehr noch: Um den weiteren Zufluss unerwünschter Mittel zu bremsen, werden täglich fällige Gelder von den liquiditätsgeplagten Banken neuerdings gar mittels negativer Einlagen-Zinsen abgewehrt.
Alternatives zur strategischen Asset-Klasse befördert
Vor dem Hintergrund dieser „neuen Normalität“ gilt es, Gewohntes zu hinterfragen und Anpassungen vorzunehmen: „Während wir bisher Cash als eine strategische Asset-Klasse betrachtet haben, erscheint uns diese Herangehensweise zunehmend problematisch“, sagt Dr. Stefan Ebner, Geschäftsführer von FOCUS. „Wir haben uns daher entschlossen, die Asset-Klasse Cash durch Alternatives zu ersetzen“. Mit der Asset-Klasse „Alternatives“ betritt man freilich ein weites Feld, das einer genaueren Eingrenzung bedarf. Ziel von FOCUS ist es, Alternative Investments zu identifizieren, die sich durch zweierlei Aspekte auszeichnen: „Zum einen suchen wir Instrumente, deren Wertentwicklung sich erheblich von jener traditioneller Anlage-Klassen unterscheidet“, sagt Ebner. „Zum anderen suchen wir Strategien, die sich durch möglichst geringe Renditeschwankungen auszeichnen.“ Aktuell setzt FOCUS bei den Alternatives auf Cat-Bonds und ein Absolute-Return-Konzept im Währungsbereich. Hinsichtlich einer effizienten Umsetzung werden diese Ziel-Investments in einem so genannten „Alternatives-Basket“ zusammengefasst.
Taktische Steuerung im 14-tägigen Rythmus
Neben den bestehenden Asset-Klassen „Anleihen“, „Aktien“ und „Rohstoffe“ bilden „Alternatives“ seit Jahresanfang 2016 die vierte strategische Säule innerhalb der Vermögensverwaltung. FOCUS hält jedoch trotz dieser fundamentalen Änderung an ihrem bewährten Investment-Prozess fest. So wie die traditionellen Investments werden auch die Alternatives im 14-tägigen Rhythmus taktisch gesteuert. Auf diese Weise ist es gelungen, die neue Asset-Klasse vollständig in den systematischen Entscheidungsprozess von FOCUS zu integrieren. „Wir sind überzeugt, mittels dieser Änderung eine adäquate Antwort auf die Herausforderungen des Niedrigzinsumfelds gefunden zu haben und für unsere Kunden damit eine zusätzliche Ertragsquelle zu erschließen“, resümiert Dr. Stefan Ebner.