Geldanlagen, bei denen neben Finanzkennzahlen auch ökologische und soziale Aspekte einfließen, repräsentieren laut FNG-Marktstudie damit einen Anteil von 6,3 Prozent des österreichischen Marktes. Innerhalb der letzten 10 Jahre konnte sich das in Österreich nachhaltig veranlagte Investmentvolumen von 1,20 Mrd. (2005) auf 10,22 (2015) mehr als verzehnfachen: Wolfgang Pinner: „Dies belegt klar, dass es sich bei nachhaltigen Anlagen um mehr als einen Trend handelt"
„Es ist ein positives Signal, dass nachhaltige Investmentfonds und Mandate hierzulande innerhalb des Gesamtmarktes überdurchschnittlich zugelegt haben“, zeigt sich der Leiter des FNG Österreich, Mag. Wolfgang Pinner, erfreut. „Dies belegt klar, dass es sich bei nachhaltigen Anlagen um mehr als einen Trend handelt. Nachhaltigkeitskriterien im Anlageprozess zu berücksichtigen wird auch mit Blick auf die Analyse und Identifikation von Risiken immer wichtiger. Dies beobachten wir beispielsweise im Zusammenhang mit den Herausforderungen des Klimawandels.“
FNG-Marktbericht 2016 legt besonderen Fokus auf globale Erwärmung
Der aktuelle FNG-Marktbericht beschäftigt sich schwerpunktmäßig mit der globalen Erwärmung. Finanzakteure aus Österreich implementieren Klimastrategien in erster Linie, um ihre gesellschaftliche Verantwortung gegenüber nachfolgenden Generationen wahrzunehmen. An zweiter Stelle rangiert das Motiv Risiko-Management, dicht gefolgt vom Reputations-Management. Beliebte Strategien im Umgang mit dem Klimawandel sind der Ausschluss kohlenstoffintensiver Titel – das so genannte Divestment –, grüne Investitionen und die Berücksichtigung des Themas Klimawandel bei Dialogen mit Unternehmen und der Ausübung der Stimmrechte. Zunehmend wichtig wird außerdem die Messung des CO2-Fußabdrucks von Portfolios.
Hinweis: Interessierte Leser finden den vollständigen FNG-Marktbericht 2016 hier als kostenloses PDF-Dokument.
Ausschlusskriterien in Österreich besonders bedeutend
Eine Besonderheit des nachhaltigen Anlagemarkts in Österreich ist die starke Vorliebe für Ausschlüsse bestimmter Branchen oder Themen. „Für nahezu 100 Prozent aller nachhaltigen Fonds und Mandate werden Ausschlusskriterien angewendet. Dabei zählen Waffen sowie Kernkraft auch in diesem Jahr zu den wichtigsten Themen“, erläutert der Finanzexperte Mag. Wolfgang Pinner. „Auffällig ist 2015 der Bedeutungszuwachs des Best-in-Class-Ansatzes, bei dem in die nachhaltigsten Unternehmen einer Branche, Kategorie oder Klasse investiert wird. Er hat das normbasierte Screening, bei dem Anlagen auf ihre Konformität mit Normen wie den UN Global-Compact hin überprüft werden, vom zweiten auf den dritten Platz verdrängt.“