Unternehmensanleihen aus Schwellenländern in Hartwährungen überzeugen im bisherigen Jahresverlauf. Die Performance in Euro beträgt gut fünf Prozent für das Investment Grade (IG) Segment, wobei das breite Universum mit High Yield (HY) sogar 6,5 Prozent Wertzuwachs aufweist. "Der Markt entschädigt uns aktuell mit einer attraktiven Risikoprämie. Mit rund 260 Basispunkten liegt diese im Bereich IG etwas über dem langfristigen Durchschnitt. Und im breiten Markt steht die Entschädigung mit 400 Basispunkten auf einem historisch sehr günstigen Niveau. Emerging Markets-Investoren werden gut entschädigt für ein vermeintlich größeres Risiko. Bei genauer Betrachtung liegen die Risiken beider Anlagesegmente jedoch auf Augenhöhe. Diverse Entwicklungen in Europa, darunter der überraschende Austritt Großbritanniens aus der EU, unterstreichen die Risikowahrnehmung zu Gunsten der Schwellenländer. IG-Anleihen aus Emerging Markets haben infolge des Brexit sogar positiv reagiert, während ihre europäischen Pendants negativ aus dem Markt gingen", so Hannes Boller von Fisch Asset Management.
Asiatische Schwellenländer sahen sich in den vergangenen zwei Jahren aufgrund der China-Problematik mit strukturellen Problemen konfrontiert. Nichtsdestotrotz trug Asien maßgeblich zum guten Ergebnis in 2016 bei. "Vor allem Staaten, die Rohstoffe importieren, profitierten von der günstigen Preisentwicklung. So war beispielsweise Indien als Netto-Importeur von Rohöl ein Performance-Lieferant. Trotz des tiefen Ölpreises erzielte auch der Mittlere Osten erzielte ein sehr gutes Ergebnis und bot gerade wegen der Ölpreisentwicklung deutlich höhere Risikoprämien. Lateinamerika war bislang in 2016 der schwierigste Markt, da sich Währungsabwertungen und die anhaltenden politischen Unruhen in Brasilien negativ auswirkten. Positiv wurde hingegen Argentiniens Einigung mit seinen Gläubigern aufgenommen", sagt der Manager des FISCH Bond EM Corporates Defensive Funds.
Bemerkenswert ist die generelle Entwicklung im Segment der Unternehmensanleihen aus Schwellenländern in Hartwährungen. Die markttechnische Verfassung ist sehr gut. Auf der einen Seite kommen zahlreiche Neuemissionen auf den Markt, darunter auch einige Erstemittenten, wodurch sich die Diversifikation verbessert. Auf der anderen Seite sorgen hohe Fälligkeits-Volumina unter dem Strich sogar für eine negative Netto-Finanzierungsquote. "Diese Entwicklung unterstützt die Risikoprämien substanziell und führt dazu, dass Investoren ein stabiles Segment vorfinden", so Boller.