Afrika bleibt der Kontinent der Hoffnung
Auf der Suche nach Rendite könnten internationale Investoren auch zweistellige Renditen an den Anleihenmärkten in einer Reihe von Ländern in Afrika erzielen. Das Währungsrisiko und die Gefahr einer nicht vollständigen Konvertierbarkeit hält jedoch Investoren davon ab. Die letzten Monate zeigten vor allem in Nigeria, dass dieses Risiko nicht unterschätzt werden kann (siehe auch Artikel vom 22. 6. 2016 "Nigeria: Lokalwährung "Naira" wertet um 40 % ab"). Für größere internationale Pensionsfonds stellt sich auch die Frage des Analyseaufwands für eine 2-3 prozentige Position in Afrika. Eine passive Allokation in Afrika macht jedoch noch weniger Sinn, wie die Entwicklungen in Nigeria gezeigt haben.Einzelne Unternehmen in Afrika sind Teil größerer Frontier Markets Themen und werden dadurch von internationalen Fondsmanagern losgelöst und unabhängig von der jeweiligen makroökonomischen Entwicklung im Land gekauft. Die Bewertungen dieser Unternehmen können dadurch stärker von den lokalen Bewertungen abweichen. Aber auch hier spielt das Währungsrisiko und vor allem auch die Liquidität, die Abwicklung und das Settlement von Wertpapiertransaktionen eine starke Rolle. Pan-Afrika Fondsmanager, die auch in Südafrika investieren, müssen aufgrund der Marktkapitalisierung der Johannesburg Stock Exchange - je nach Benchmark und Strategie des Fonds - oft 40-60 Prozent des Portfolios in Südafrika investieren.
Highlights des FundForum Africa 2016 in London
Afrika ist auch ein Kontinent mit enormen Chancen. Im Rahmen der dreitägigen "FundForum Africa" Konferenz in London wurden letzte Woche eine Reihe von interessanten Investmentchancen aufgezeigt. Albert Reiter, Geschäftsführer von e-fundresearch.com Data GmbH & investRFP.com in Wien moderierte eine hochkarätig besetzte Runde.
Einige Impressionen der dreitägigen Konferenz hat Ihnen e-fundresearch.com in nachfolgender Fotogalerie zusammengefasst:
"Die African Investment Story als solches gibt es nicht. Man muss sehr stark differenzieren. Richtig ist, dass es zahlreiche Investment Stories in Afrika gibt", stellt Albert Reiter zu Beginn der Diskussion fest. Olusegun Omoniwa, Head of Managed Investments, Wealth Management bei Standard Chartered in Nigeria: "Besonders wichtig ist die Perspektive des Investors. Lokale Investoren würden Fixed Income mit ca. 90 Prozent gewichten."
Adam Choppin, Manager Research bei FIS Group Inc. in Philadelphia, betont die Komplexität der Veranlagung in Emerging Markets und Afrika für große U.S. Pensionsfonds. "Für diese Investoren macht es keinen großen Unterschied, wenn sie keine Allokation in Afrika haben. Entscheidend wird sein, wie sich die institutionellen Rahmenbedingungen in den einzelnen Ländern entwickeln. Lokale institutionelle Investoren sind eine wichtige Basis und schaffen Vertrauen."
Roberto Lampl, Fondsmanager des Africa Fund von Alquity: "Ich muss mich aufgrund der Liquidität und aufgrund der Anforderungen hinsichtlich Governance sehr stark auf Südafrika fokussieren und kann zusätzlich noch erfolgreiche Unternehmen aus anderen Regionen ins Portfolio nehmen."
Simon Kitchen, Head of Macro Strategy und Research bei EFG Hermes in Kairo, erwartet sich vom IMF wichtige Impulse für die Wirtschaft in Ägypten und die nordafrikanische Region. "Die Marktkapitalisierung ist in den letzten Jahren aufgrund der politischen und wirtschaftlichen Krise stark gesunken. Es gibt jedoch berechtigte Hoffnung, dass Unternehmen mit einem soliden Geschäftsmodell wieder die Wende schaffen."
Afrika zwischen FinTech, Venture, Krise und Catch-up
Langjährige Beobachter der politischen und wirtschaftlichen Entwicklungen in Afrika sind selten zu euphorisch. Viele sehen jedoch aufgrund der rasanten Entwicklung von mobilen Technologien in Afrika im Energie-, Telekom- und Finanzsektor eine enorme Chance für einen "technological catch-up" und die Modernisierung der lokalen Volkswirtschaften.
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