In einer Zeit des Wandels in vielen Lebensbereichen rückt das Thema Verantwortung und Engagement stärker in den Mittelpunkt. Unternehmen definieren ihren Bezug zur Gesellschaft neu und verstehen sich als Partner um positive Effekte zu erzielen. Die Raiffeisenlandesbank Oberösterreich mit einem Rückblick auf die vergangenen drei Jahres ihrer umfassenden Nachhaltigkeitsstrategie.
„Seit Mitte 2013 wird in der Raiffeisenlandesbank OÖ an der Entwicklung des Themenbereichs ‚Unternehmerische Verantwortung und Nachhaltigkeit’ gearbeitet, mit der Zielsetzung eine ganzheitliche Nachhaltigkeitsstrategie für den Gesamtkonzern zu erstellen“, erklärt Mag. Florian Brunner das Projekt.
Neben gesetzlichen Vorschriften und internationalen Normen (ISO 26000) beziehen sich die Nachhaltigkeitsaktivitäten in der Raiffeisenlandesbank OÖ vor allem auf das Verantwortungsbewusstsein gegenüber der Gesellschaft.
Als größte Regionalbank Österreichs und viertgrößte Bank Österreichs repräsentiert die Bank eine Institution, die mit einem PRIME-Status Rating von oekom research in München ausgezeichnet wurde. Im Private Banking werden insgesamt EUR 4,5 Mrd. Kundengelder verwaltet.
Umfassender Nachhaltigkeitsansatz
Insgesamt interpretiert die Raiffeisenlandesbank OÖ Nachhaltigkeit als eine Kombination von folgenden Arbeitsfeldern: nachhaltigen Finanzprodukten, Gesellschaftsverantwortung, Ökologie und Umwelt, MitarbeiterInnen sowie Compliance & Ethics.
KEPLER-FONDS setzt auch auf Nachhaltigkeit
„Wir hatten als eine der ersten KAGs in Österreich den Bereich ‚Behavioural Finance’ im Fondsmanagement umgesetzt und wir zählen auch im Bereich Nachhaltigkeit zu den führenden Anbietern,“ erklärt Michaela Keplinger Mitterlehner, Vorstandsdirektorin der Raiffeisenlandesbank OÖ.
Die KEPLER-FONDS KAG hat als viertgrößte KAG aktuell EUR 14 Mrd. Fondsvolumen unter Verwaltung, wobei davon EUR 433 Mio. auf drei Publikumsfonds im Nachhaltigkeitsbereich entfallen (KEPLER Ethik Rentenfonds, KEPLER Ethik Mix und KEPLER Ethik Aktienfonds).
Dr. Florian Hauer, CPM, CEFA, Fondsmanager des KEPLER Ethik Aktienfonds: „Wir verfolgen einen stringenten Investmentprozess und berücksichtigen die Kriterien von oekom research. Dabei werden ethische Kriterien berücksichtigt – best-in-class/Positivkriterien und Ausschluss/Negativkriterien.“ Im Aktienbereich werden ca. 3.8ßß Unternehmen und 57 Länder bewertet, wobei ca. 400 Unternehmen und aktuell 16 Staaten die beschriebenen Nachhaltigkeitskriterien erfüllen.
„Im Rentenportfolio werden ca. 130-160 Titel ausgewählt, im Mischportfolio, das einen 20-prozentigen Aktienanteil hat, ca. 200-240 Einzeltiitel und im Aktienportfolio ca- 60-80 Aktien“, erläutert Hauer die Wertpapierauswahl.
Ein Ethik Beirat unterstützt die Fondsmanager bei der Auswahl der Titel für das Portfolio wobei immer wieder komplexe Fragen diskutiert werden, beispielsweise ob die Steuersparmodelle der internationalen Konzerne in Europa oder die Arbeitsbedingungen in Asien und Afrika negative Auswirkungen auf die Einschätzung von Unternehmen haben.
Im ATX finden die Fondsmanager sehr wenige Titel, die die restriktiven Kriterien von oekom research erfüllen. Dies führt dazu, dass auch nicht in Raiffeisen Aktien oder in voestalpine Aktien investiert werden darf. Tesla fehlt aus Bewertungsgründen auch im Portfolio. Die Fondsmanager stehen selbst mit den Unternehmen in Verbindung und verlangen Informationen bei besonderen Ereignissen oder Entwicklungen.
Die Frage nach der Performance von nachhaltig orientierten Geldanlagen vs. klassischer Veranlagungen beantwortet Hauer wie folgt: „Nachhaltige Geldanlagen sind ertragreich und haben keine Renditenachteile.“
Dabei stützt sich Hauer auf Meta-Studien (u. a. Universität Hamburg) und einer Untersuchung von oekom research, die einen wichtigen Einfluss der Fragen von Nachhaltikeitsanalysten und –fondsmanager auf die Unternehmensentwicklung haben.
Knapp 20 Prozent geben an, dass Anfragen einen sehr großen Einfluss auf Massnahmen im Rahmen des Nachhaltigkeitsmanagements haben und zusätzlich noch 49,8 Prozent einen eher großen Einfluss – somit knapp 70 Prozent. Die Anfragen haben jedoch auch einen 32prozentigen Einfluss auf die Gesamtstrategie des Unternehmens.
Die KEPLER-FONDS konnten in den letzten Jahren ihre jeweilige Vergleichsgruppe zum Teil deutlich outperformen:
5-Jahreschart: KEPLER Ethik Aktienfonds vs. Vergleichsgruppen-Durchschnitt
Nachhaltigkeit wird an Bedeutung gewinnen und Investoren werden verstärkt SRI/ESG Kriterien bei ihren Veranlagungen einbauen.