Im Folgenden hat der Österreichische Verband Financial Planners fünf wichtige „Neujahrsvorsätze“ zusammengefasst, die Konsumenten dabei unterstützen sollen, ihr Geld sicher durch die kommenden zwölf Monate zu manövrieren:
Zeit ist Geld, heißt es allerorts. Während mit dieser Weisheit üblicherweise zur Eile gemahnt wird, sollte sie in Geldangelegenheiten genau umgekehrt verwendet und auch verstanden werden. Gerade wenn es um die persönlichen Finanzen geht, gilt es, keinesfalls überstürzte Entscheidungen zu treffen. „Konsumenten, die sich – beispielsweise noch kurz vor dem Jahreswechsel – hastig zum Kauf oder Abschluss von Geldanlagen, Krediten oder Versicherungen drängen lassen, erleiden damit nicht selten Schiffbruch“, gibt sich der Vorstandsvorsitzende des Österreichischen Verbands Financial Planners, Professor Otto Lucius, kritisch. Ein seriöser Finanzberater wird seinen Klienten immer dazu raten, zuerst umfassend die finanzielle Ist-Situation zu erheben, dann klare Zielvorgaben zu definieren und erst danach über mögliche Investitionsmöglichkeiten oder Produkte nachzudenken.
Um der für 2017 zu erwartenden Unsicherheit an den Kapitalmärkten und der damit einhergehenden Volatilität ein „Schnippchen“ zu schlagen, ist es speziell im kommenden Jahr dringend notwendig, Investitionsentscheidungen mit einem langfristigen Horizont zu planen. Da das frei verfügbare Vermögen im Rahmen einer langfristigen Planung jedoch oftmals auch langfristig gebunden wird, oder ein Aus- beziehungsweise Umstieg zumindest mit hohen Kosten verbunden ist, müssen strategisch denkende Anleger eine realistisch kalkulierte und kurzfristig verfügbare Liquiditätsreserve zur Seite legen. „Die Berechnung der individuellen Liquiditätsreserve sollte dabei auf Basis des persönlichen Lebensstils erfolgen. Faustregeln, wie etwa drei Netto-Monatsgehälter, sind hier oftmals unbrauchbar“, so Lucius.
Eine Streuung der Investitionen hinsichtlich Anlageklassen, Branchen oder auch Regionen ist für Privatanleger besonders wichtig. Auch Assetklassen abseits der klassischen Finanzinstrumente sowie die persönlichen Lebensumstände sollten in die Betrachtung und Entscheidungsfindung mit einbezogen werden. „Wer sein Geld als Unternehmer verdient, unterliegt bei der Geldanlage beispielsweise gänzlich anderen Voraussetzungen als etwa unselbständig Beschäftigte oder Beamte“, ist Lucius überzeugt. Bei der Portfolio-Zusammensetzung und der Produktauswahl über den vielzitierten Tellerrand zu schauen, birgt nicht zuletzt auch substantielles Sparpotenzial, da die Kosten und Spesen von vergleichbaren Finanzprodukten oftmals stark variieren.
Private Investoren neigen dazu, Rendite zu verschenken oder sogar herbe Verluste einzufahren, indem sie nur das tun, was andere, vor allem professionelle Marktteilnehmer, bereits lang vor ihnen getan haben. Der Herde beziehungsweise der vorherrschenden öffentlichen Meinung folgend, steigen Privatanleger üblicherweise erst dann ein, wenn die „Börsenparty“ bereits vor ihrem Ende steht, und verkaufen danach in die fallenden Kurse hinein. An den internationalen Immobilienmärkten ist aktuell ein ähnlicher Trend zu beobachten. „Anleger sind gut beraten, den Herdentrieb so gut wie möglich auszuschalten und nicht ausschließlich prozyklisch zu investieren“, ist sich der Vorstandsvorsitzende des Österreichischen Verbands Financial Planners sicher.
„Sich selbst einen Grundstock an Finanzwissen anzueignen, ist der beste Schutz vor unangenehmen Überraschungen“, so Lucius. Je komplexer sich persönliche Vermögensfragen darstellen, desto wichtiger ist es aber auch, auf die Beratung durch einen kompetenten Experten zu vertrauen. Neben Fachwissen, Objektivität und Integrität sind es dabei vor allem Zusatzausbildungen und Zertifizierungen – wie etwa jene zum CFP – die einen kompetenten Berater auszeichnen. Seriöse Qualifikationen und Gütesiegel sind nicht zuletzt dafür da, dem Konsumenten die Sicherheit zu geben, auf den richtigen Experten zu vertrauen.