Fondsvolumen in Österreich auf Rekordniveau

Fondsindustrie: Fondsvolumen in den ersten zehn Monaten um 8,2 Mrd. Euro auf 175,3 Mrd. gestiegen; gemischte Veranlagungslösungen weiterhin im Fokus und verstärktes Interesse an ethisch nachhaltigen Investments. Markets | 10.11.2017 22:48 Uhr
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Das von den österreichischen Investmentfondsgesellschaften verwaltete Fondsvolumen stieg in den ersten zehn Monaten um 8,2 Mrd. EUR auf 175,3 Mrd. Euro. Das entspricht einem Anstieg um 4,9%. Die Nettomittelzuflüsse erhöhten sich um 0,9 Mrd. Euro,

Der Nettomittelzuwachs betrug im institutionellen Bereich 2,7 Mrd. Euro, im Publikumsbereich gab es ein leichtes Plus von 0,1 Mrd. Euro, führt Heinz Bednar, Vorstandsvorsitzender der VÖIG, aus, wobei er auf den Publikumsbereich später noch zurückkommen wird. 

Der Trend zu gemischten Portfolios hält weiter an. Dieses Anlagesegment verzeichnete einen Nettomittelzufluss in Höhe von 3,5 Mrd. Euro. Heinz Bednar: „Bereits 43,3% des gesamten Fondsvolumens werden in gemischten Strategien veranlagt. 

Performancesieger waren österreichische Aktienfonds (35,46 Prozent), gefolgt von Aktienfonds Europa ex. UK (27,36 Prozent) und Aktienfonds Euroland (19,01 Prozent). Im Bereich der vermögensverwaltenden Fonds bewegte sich die Performance zwischen rund 2,78 bis 8,69 Prozent. Die Rentenfonds entwickelten sich in einem Bereich zwischen  -0,14 Prozent und 1,62 Prozent. Im Bereich der Geldmarktfonds war die Performance knapp negativ.

Veranlagungen in österreichische Immobilien-Investmentfonds legen weiter zu: das veranlagte Volumen stieg per Ende Oktober um 10,4% auf 7,4 Mrd. EUR

Sehr erfolgreich entwickeln sich nach wie vor die österreichischen Immobilieninvestmentfonds. So stieg das Volumen per Ende Oktober um 10,4% auf 7,4 Mrd. Euro. Heinz Bednar: „Die stabilen Wertentwicklungen in dieser Assetklasse und die starke Nachfrage nach Sachwertveranlagungen haben dazu geführt, dass sich die offenen Immobilienfonds in den letzten Jahren im Retailbereich stark etablieren konnten.“ 

Österreich bei der Verzinsung des Geldvermögens in Europa weit hinten

„Rational denkende Renditesucher lassen ihr Geld für sich arbeiten“ erklärt Heinz Bednar. „In Österreich ist die Situation anders.“ Eine aktuelle Studie (Allianz Global Wealth Report) zeigt, dass die Wachstumsrate des Geldvermögens nirgendwo niedriger ist als in Österreich. So betrug die durchschnittliche nominelle Rendite des Geldvermögens in Österreich zwischen 2012 und 2016 2,6%. In Finnland betrug die Rendite rund 8,0% und in den Niederlanden 7,6%.  Die übrigen in dieser Studie untersuchten Länder liegen alle vor Österreich. Die Erklärung ist denkbar einfach, das sicherheits- und liquiditätsorientierte Sparen der Österreicher kostet Rendite. Die Wertpapierquote ist in den anderen Ländern deutlich höher. 2016 erzielten Österreichs Haushalte mit allen Veranlagungen einen nominellen Ertrag von 2,4% (real 1,5%). „Hätten die Österreicher 10% ihrer Spareinlagen in Aktien umgeschichtet, so wäre seit 2013 ein zusätzliches Geldvermögen von 4 Mrd. Euro zu erzielen gewesen,“ führt Heinz Bednar aus.   

Ethisch nachhaltige Investments werden für die Österreichischer interessanter

Nach einer aktuellen Umfrage halten bereits 45% solche Investments für interessant, 2011 waren es 36%.  Auch in den Absatzzahlen ist diese Entwicklung erkenntlich, so hat sich das Volumen der gemäß der VÖIG Kategorisierung als nachhaltig eingestufte Fonds, seit 2011 auf ein Volumen von rund 4,4 Mrd. Euro mehr als verdreifacht. Die VÖIG entwickelt derzeit auch, basierend auf dem österreichischen Umweltzeichen UZ49, ein nachhaltiges Fondsprodukt für Retailinvestoren um den Fondsstandort Österreich auch in diesem Bereich weiter zu entwickeln. 

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