Dr. Rolf Majcen, Rechtsexperte und Geschäftsführer des Wiener Managed Futures Fonds Spezialisten FTC Capital, klärt dazu auf: „Es ist höchste Zeit, dass Investoren und Finanzdienstleister und insbesondere deren interne Richtliniengeber wissen und verstehen, dass man keine Angst davor haben muss das „investierbare“ Fondsuniversum auszudehnen, indem man die internen Richtlinien zum Anlageuniversum um in Österreich zum Vertrieb an Privatanleger zugelassene Managed Futures Fonds erweitert. Es ist wichtig, dass auch die internen Richtliniengeber in den diversen Häusern wissen, dass in Österreich neben UCITS auch verschiedene AIF-Typen an Privatanleger vertrieben werden dürfen, weil sie deswegen vom Gesetz mit speziellen Sicherheitsmerkmalen ausgestattet wurden. Managed Futures Fonds sind von den in Österreich zum Vertrieb an Privatkunden zugelassenen AIFs die liquideste Fondsart. Sie eignen sich als antizyklische Anlageform in einem ausgewogenen Anlageportfolio zur Beimischung.
Es ist seit 1983 (!) vielfach wissenschaftlich nachgewiesen und durch Studien belegt, dass die Beimischung von Managed Futures wertvolle Diversifizierungsvorteile bieten und das Risiko-/Ertragsprofil eines herkömmlichen Anlageportfolios verbessern kann. Erst kürzlich, im September 2017, wurden diese Ergebnisse erneut durch die Studie von AIMA und Societe General mit dem Titel „Managed Futures, riding the wave“ nachhaltig bestätigt (https://www.aima.org/uploads/assets/uploaded/ae4fe808-7839-411d-9f4aa93476cf4630.pdf)
Der Managed Futures Sektor ist seit 2000 um das Neunfache gewachsen und erreichte laut BarclayHedge Ende 2016 ein verwaltetes Vermögen von 340 Milliarden US-Dollar. Zuletzt verbuchten Managed-Futures-Fonds im zweiten Quartal 2017 einen Nettozufluss von 10,4 Milliarden US-Dollar, das ist, wie Preqin berichtet, der größte Zufluss einer AIF-Strategie überhaupt!
Managed Futures Funds sind eine zunehmend wichtigere Wahl für Anleger geworden, die Liquidität und Renditen suchen, die historisch gesehen nicht mit anderen Anlageklassen korrelierten. Im Jahr 2008, als amerikanische und internationale Aktien um 38 % bzw. 45 % fielen, erlebten Managed Futures eine positive Rendite von 13 %. In den ersten beiden vollen Monaten des Jahres 2016 erzielten Managed Futures, gemessen am SG CTA Index (früher: Newedge CTA Index) eine Rendite von 7,27 %, während der S&P 500 Index eine negative Rendite von -5,46 % erzielte. Ich behaupte nicht, dass Managed Futures Strategien in allen Phasen des Rückgangs für Aktien- oder Rentenmärkte gut abschneiden werden. Die beiden Statistiken sind nur zwei von sehr vielen Beispielen, die den Wert von Managed Futures Strategien als ein Instrument für Anleger zeigen, um ein ausgewogenes und diversifiziertes Portfolio aufrechtzuerhalten, das den Anlegern die Diversifizierung ihrer Portfolios ermöglicht und so einen Schutz vor Verlusten während Markteinbrüchen bietet. Und diese Information wird unter MiFID II ab 3.1.2018 noch wichtiger!“
Dr. Rolf Majcen, Legal & Compliance, FTC Capital GmbH
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