Was die chinesische Innovationsklemme mit der mittleren Einkommensfalle zu tun hat

Christian Nemeth, Chief Investment Officer und Vorstandsmitglied der Zürcher Kantonalbank Österreich AG erklärt, wie Schwellenländer High-Income Status erreichen können und welches Geheimnis hinter den Innovationen made in China steckt. Markets | 20.02.2018 12:08 Uhr
Christian Nemeth, Chief Investment Officer und Vorstandsmitglied, Zürcher Kantonalbank Österreich / ©  Zürcher Kantonalbank Österreich
Christian Nemeth, Chief Investment Officer und Vorstandsmitglied, Zürcher Kantonalbank Österreich / © Zürcher Kantonalbank Österreich
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Um Wohlstand aufzubauen und langfristig abzusichern, ist es für alle Länder der Welt wichtig, Wirtschaftswachstum zu generieren. Niedriglohnländer bauen ihr Wachstum oft auf der kostengünstigen Produktion einfacher, arbeitsintensiver Güter auf. Dabei kommt Technologie aus dem Ausland zum Einsatz. „Nimmt in einem ehemaligen Low-Income Country dank des Wachstums auch der Wohlstand zu, gerät eine Volkswirtschaft aufgrund steigender Einkommen früher oder später in die ,Middle-Income Trap’. In der Produktion einfacher Güter geht Wettbewerbsfähigkeit verloren, gleichzeitig ist man als Standort noch keine Konkurrenz für technologisch höher entwickelte Industriestaaten“, erklärt Christian Nemeth, Chief Investment Officer und Vorstandsmitglied der Zürcher Kantonalbank Österreich AG. Der mittleren Einkommensfalle zu entkommen, in der man weder Billiglohnland noch Industriestaat ist, stellt eine entscheidende Herausforderung in der Entwicklung von Schwellenländern dar. Denn nur so wird sichergestellt, dass das Wirtschaftswachstum langfristig aufrechterhalten bleibt.

Nur wenige Länder schaffen den Sprung

Offenbar gestaltet sich der Sprung in die höchste Einkommensklasse jedoch schwierig. Eine Studie der Weltbank zeigt, dass es von 101 Middle-Income Countries im Jahr 1960 bis zum Jahr 2008 lediglich 13 Staaten nach ganz oben geschafft haben. „Viele Länder, die sich lange im mittleren Einkommensbereich befinden, sind Rohstoffländer und profitieren, wenn es einen Boom in diesem Segment gibt. Dadurch sinkt aber die Motivation, strukturelle Reformen in Angriff zu nehmen und auch in anderen Bereichen konkurrenzfähig zu werden“, erläutert Nemeth.  Anders verhält es sich mit asiatischen Ländern wie Südkorea oder Singapur, die den Wandel bereits erfolgreich vollzogen haben. Das aufgrund seiner Größe besonders bedeutende China steckt gerade inmitten dieses Change-Prozesses.

Forschung und Entwicklung ist der Schlüssel zum Erfolg

Ein entscheidender Faktor auf dem Weg in die höchste Einkommensklasse ist die Entwicklung hin zu innovationsgetriebenem Wachstum. Um der „Middle-Income Trap“ zu entkommen, hat China genau diesen Weg eingeschlagen und setzt massiv auf Digitalisierung und darauf, selbst neue Technologien zu entwickeln. Es ist kein Zufall, dass sich neben acht US-Konzernen mit Alibaba und Tencent auch zwei chinesische Vertreter im Ranking der zehn wertvollsten Unternehmen weltweit befinden. „China legt einen starken Fokus auf Innovation, um technologisch wettbewerbsfähiger zu werden. Zum Beispiel verfügt das Land bereits über das weltweit größte Netz im Bereich der Hochgeschwindigkeitszüge“, so Nemeth. Die geplante Fusion der Zugsparten der europäischen Player Siemens und Alstom stellt bereits eine Reaktion auf die Innovationskraft Chinas dar. „Ein anderes Beispiel ist der Bereich Elektroautos, wo 2016 über 40 Prozent der weltweiten Neuzulassungen auf China entfallen sind“, ergänzt Nemeth. Investitionen in Forschung und Entwicklung sowie neue Technologien und Digitalisierung sind für ihn Schlüsselfaktoren, die Schwellenländer in die höchste Einkommensklasse bringen und die sie gleichzeitig benötigen, um langfristigen Wohlstand im Land zu erreichen. 

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