La Française Head of EM kommentiert die derzeit größten Risiken

Zwischen steigenden US-Zinsen und der hohen Abhängigkeit vom chinesischen Wachstum: Georges Farré, Head of Emerging Markets bei La Française AM, kommentiert das aktuelle Umfeld für Schwellenländerinvestments. Markets | 31.10.2018 08:06 Uhr
Georges Farré, Head of Emerging Markets, La Française AM / © La Française AM
Georges Farré, Head of Emerging Markets, La Française AM / © La Française AM
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Die Federal Reserve hat die kurzfristigen Zinsen, aufgrund der sehr positiven Stimmung gegenüber der US-Wirtschaft zum dritten Mal in diesem Jahr angehoben, und es ist durchaus möglich, dass in diesem Jahr die drei Prozent-Marke überschritten wird. Doch leider ist der Weg der Emerging Markets nicht „made in America“. Die steigenden Zinsen üben großen Druck auf die US-Währung aus. Einige Schwellenländer, welche sich in Dollar verschulden, werden größere externe Ungleichgewichte mit höheren Finanzierungskosten ausgleichen müssen. Die Türkei, Argentinien und Südafrika sind Beispiele dafür. Denn am stärksten betroffen sind diejenigen Schwellenländer, die schwache Fundamentaldaten, interne und externe Defizite, eine hohe Inflation und eine hohe Abhängigkeit von externen Krediten aufweisen. Eine Sache ist diesmal allerdings anders als bei anderen Zinszyklen wie der im Jahr 1994: die Korrelation zwischen der Fed-Funds-Rate und den Emerging-Markets-Risiken ist nicht so hoch. Der aktuelle Kurs der Fed für 2018 und 2019 hat sich gegenüber dem, was sie im März 2017 prognostiziert hatte (0,25% höher als zuvor erwartet), nicht wesentlich verändert, und die Märkte hatten Zeit sich darauf einzustellen. Darüber hinaus sind die Volkswirtschaften der Schwellenländer fundamental besser aufgestellt, als vorher: sie haben frei schwankende Währungen eingeführt, verfügen über höhere Reserven, haben eine niedrigere Inflation und in vielen Fällen eine bessere Verschuldungsquote.

China ist zu einer größeren Gefahr für die Schwellenländer geworden. Als größter Abnehmer in Asien, kann Chinas Verhalten bei Importen aus anderen Schwellenländern den Welthandel erheblich beeinflussen. Handelsspannungen sind sicherlich ein weiteres Risiko für Schwellenmarktpapiere. Die Vorstellung, dass sich das Wachstum in China in den kommenden Jahren verlangsamen könnte, ist für die Schwellenländer insgesamt problematisch.

Die Kombination verschiedener Risiken, die die politischen Unsicherheiten/Sorgen verstärken, hat in diesem Jahr sicherlich zu EM-Volatilität und EM-Risikoaversion geführt.

Georges Farré, Head of Emerging Markets, La Française AM


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