Auf eine wirtschaftliche Erholung deutet die steigende Kupfernachfrage hin. Empirische Studien haben diesen Zusammenhang bereits belegt. „Die weltweite Nachfrage nach Kupfer fällt rund zur Hälfte in China an. Die steigende Kupfernotiz erlaubt also eine Aussage über die Erwartungen an die chinesische Wirtschaft. Und dass das Wachstum der Volksrepublik ganz entscheidend das Wachstum der Weltwirtschaft determiniert, ist völlig unbestritten“, so Schlumberger. Verstärkt würde der Effekt durch die Bemühungen der chinesischen Führung, eine wirtschaftliche Abschwächung zu verhindern durch bereits angelaufene Maßnahmen, wie die Senkung der Steuerbelastung für Unternehmen und Privathaushalte, Infrastrukturprojekte oder die Verpflichtung von Staatsbanken zur Vergabe günstiger Kredite an kleine und mittlere Unternehmen.
Die Hoffnung auf eine konjunkturelle Wende und die Erwartung einer Einigung im Handelsstreit haben den chinesischen Binnenmarkt auf über 20 % seit Jahresbeginn steigen lassen. Dass der Indexanbieter MSCI die Gewichtung chinesischer Festlandaktien im Schwellenländerindex von aktuell 0,7 % auf 3,3 % heben wird, hat diese Entwicklung befeuert. „Dies sollte auf Basis von MSCI-Schätzungen zu Mittelzuflüssen von 80 Milliarden USD in chinesische Aktien führen. Der Kursanstieg der letzten Wochen schlug sich im Chart in Form einer „Fahnenstange“ nieder, die den Markt extrem anfällig für technische Korrekturen macht. Angesichts eines KGVs von 11 und eines erwarteten Gewinnwachstums von 10 % in 2019 sollten solche Korrekturen jedoch keine Trendwende einleiten“, so Schlumberger. Auf ein Ende des konjunkturellen Abschwungs in China warte insbesondere die deutsche Exportwirtschaft begierig. Hiervon würde insbesondere der deutsche Aktienmarkt stark profitieren.
Die weltweite konjunkturelle Erholung, die der Kupferpreis signalisiert, sollte sich spätestens im zweiten Halbjahr auch in den Frühindikatoren niederschlagen, so Schlumberger. Sein Resümee: „Die Positionierung der meisten Kapitalanleger scheint nach dem Dezembereinbruch immer noch sehr defensiv zu sein. Dies lässt uns trotz möglicher kurzfristiger Kurskorrekturen und vieler noch ungelöster Probleme (Handelskonflikt, Brexit, Italien etc.) zuversichtlich auf die Aktienmärkte in 2019 blicken“.