„Das Portfolio von Versorgungswerken hat sich in den vergangenen Jahren spürbar verändert. Der Anteil an realen Vermögenswerten ist deutlich gestiegen. Die Versorgungswerke legen ihr Augenmerk mittlerweile verstärkt auf illiquide Assets wie Immobilien, Private Equity oder Infrastrukturinvestments“, erläuterte Marcus Burkert, Geschäftsführer FERI Trust GmbH. Damit seien jedoch wiederum besondere Strategien bei der Kapitalanlage gefordert. „Aufgrund der hohen Nachfrage sind die Bewertungen im Bereich erstklassiger Immobilienanlagen oder Unternehmensbeteiligungen stark angestiegen. Es ist schwieriger geworden, hier wirtschaftlich attraktive Investments zu finden“, so Burkert.
Vorsicht bei EU-Taxonomie zur Nachhaltigkeit geboten
Hinzu kommen steigende Anforderungen beim Thema Nachhaltigkeit. Während bei traditionellen Assets mit den ESG-Kriterien ein praktikabler Ansatz gefunden worden ist, um ökologische, soziale und ethische Aspekte zu standardisieren, handeln die Investoren im Bereich der illiquiden alternativen Investments häufig in eigener Verantwortung. „Die Implementierung von ESG-Kriterien in den Investmentprozess ist schon aus Risikomanagementaspekten unabdingbar. Wir müssen allerdings aufpassen, dass im Zuge der EU-Taxonomie hier keine neuen bürokratischen Hindernisse entstehen. Gerade institutionelle Anleger sind nämlich in Sachen nachhaltigem Investieren schon deutlich weiter, als manche denken“, fasste Frank Dornseifer, Geschäftsführer des BAI Bundesverband Alternative Investments e. V., die aktuelle Entwicklung in der Regulatorik und Umsetzung bei illiquiden alternativen Investments zusammen.
Experten diskutierten auf dem FERI Forum Versorgungswerke
Auf dem FERI Forum Versorgungswerke, das am 28. März in Bad Homburg stattfand, diskutierten die FERI-Experten mit Gästen über die Veränderungen im Kapitalmarktumfeld, die auf die berufsständischen Versorgungswerke und Zusatzversorgungskassen in Deutschland zukommen. Dabei standen neben den Themen Nachhaltigkeit auch Demographie, Digitalisierung und Fragen der IT-Security auf der Agenda.