Pensionskassen: Knapp 12 Prozent Plus im Jahr 2019
Nach einem enttäuschenden Ergebnis 2018 konnten auch die Anlagechefs der österreichischen Pensionskassen 2019 gehörig aufatmen und auf ein überdurchschnittlich erfolgreiches Resultat zurückblicken: Im Jahr 2019 haben die alpenländischen Pensionskassen laut Fachverband ein Veranlagungsergebnis von durchschnittlich plus 11,79 Prozent erwirtschaften können.
Andreas Zakostelsky, Obmann des Fachverbandes der Pensionskassen in der Wirtschaftskammer Österreich, erläutert: „Pensionskassen verfolgen ausschließlich eine langfristige Strategie. Dieses Ergebnis beweist wieder, dass unser System nachhaltig Ergebnisse bringt, die allen Vergleichen standhalten!“.
Zu diesem positiven Ergebnis auf den Kapitalmärkten haben zuletzt vor allem die Zinspolitik der US-Notenbank FED und der Europäischen Zentralbank, die Aussichten auf die Beilegung des Handelskonfliktes zwischen USA und China sowie das eindeutige Wahlergebnis in Großbritannien zur Brexit-Frage beigetragen.
Auch Martin Sardelic, Vorstandsvorsitzender der Valida Holding blickt auf ein erfreuliches Jahresergebnis 2019 zurück: „Aufgrund der sehr guten Performance in der Pensionskasse können wir heuer die Pensionen von rund 24.000 Pensionisten erhöhen. Die Anwartschaftsberechtigten profitieren sowohl in der Pensionskasse als auch in der Vorsorgekasse durch die Erhöhung ihrer Guthaben.“
Die Pensionskassen werden laut eigenen Angaben des Fachverbands auch ihre Verantwortung für nachhaltige Veranlagungen zugunsten der rund 1 Million Begünstigten weiter wahrnehmen und ihren Beitrag zum Kampf gegen die Auswirkungen des Klimawandels weiter ausbauen, indem etwa nachhaltige „grüne“ Veranlagungen forciert werden.
Regierungsprogramm: Klares Bekenntnis zur ergänzenden Pensionsvorsorge
Die heimischen Pensionskassen begrüßen das Bekenntnis der neuen österreichischen Regierung zu einem ganzheitlichen Pensionssystem: "Die neue Regierung hat sich im Regierungsprogramm klar dazu ausgesprochen, das österreichische Pensionssystem gesamtheitlich zu sehen und auch für die nachkommenden Generationen zu sichern. Darin wird festgehalten, dass ergänzend zur staatlichen Pensionsvorsorge auch entsprechende Rahmenbedingungen für die private Pensionsvorsorge (in Form von betrieblichen und individuellen Zusatzpensionen) zu schaffen sind", heißt es in einer aktuellen Aussendung des Fachverbands der Pensionskassen.
Valida Holding Vorstandsvorsitzender Sardelic sieht das im Regierungsprogramm festgehaltene Bekenntnis zur Sicherstellung der Nachhaltigkeit im Pensionssystem sowie die Stärkung der betrieblichen und privaten Altersvorsorge in Ergänzung zur staatlichen Pensionsvorsorge ebenfalls positiv, mit Blick auf die nicht veränderte Liegedauer der Gelder in Vorsorgekassen ortet er aber Optimierungsbedarf: „Die derzeit kurze Liegedauer ist eine große Herausforderung für die Vorsorgekassen. Die meisten Begünstigten entnehmen diese bei der ersten Gelegenheit. Konsequenz ist, dass die Gelder durch die Vorsorgekassen nur kurzfristig veranlagt und Veranlagungschancen nicht im vollen Ausmaß genutzt werden können."