«Zur Zeit ist es ein grosser Vorteil von Yova, dass man sich sein eigenes, persönlich ausgerichtetes Portfolio vom Sofa aus anlegen kann», berichtet Gründer und CEO Tillmann Lang. “Für viele Menschen sind ihre persönlichen Werte durch die aktuelle Krise in den Vordergrund gerückt. Gleichzeitig betrachten viele die gesunkenen Aktienpreise als Einstiegschance. Wir spüren das in stark steigenden Neukunden-Zahlen.”
Bei Yova können Kunden zu Beginn des Anlageprozesses aus 16 Themen wie beispielsweise „Klimawandel“, „Erneuerbare Energie“ oder „Zugang zu Bildung“ und acht Ausschlusskriterien wie „Alkohol“, „Tabak“ oder „Waffen“ auswählen. Danach erstellt sich der Kunde sein individuelles Risikoprofil und erhält im Anschluss Vorschläge aus einem ein Mix von 400 Firmen, in die Yova für ihn aufgrund seiner vorherigen Angaben und Einstellung investiert. Der Nutzer kann seinen Firmenmix individualisieren und aus über 800 zusätzlichen Firmen seine Favoriten hinzufügen. Yova investiert nur in börsengehandelte Unternehmen, in grosse Mid- und Large-Caps, von Windturbinen-Hersteller über Facebook bis Tesla. Das endgültige Portfolio besteht aus 30-40 Aktien, die über verschiedene Industrien, Länder, Währungen und Unternehmensgrössen hinweg gestreut sind. Neben Aktien enthält jede Strategie auch Staatsanleihen.
Um das Angebot des Fintechs nutzen zu können, ist ein Mindestbetrag von 2.000 Franken notwendig. Sobald Kunden vom professionellen Service und Reporting überzeugt sind, werden es laut des CEOs bei vielen Kunden schnell 30.000 oder 40.000 CHF. Die Jahresgebühr beträgt zwischen 0,6 und 1,2 Prozent, abhängig vom jeweiligen Investitionsvolumen. Die Gebühr sei jedoch als „All Inclusive“ zu verstehen, es fallen keine weiteren Kosten wie etwa Transaktions- oder Saldierungskosten an.
Weitere Länder in 2020
Für das Jahr 2020 hat sich Yova viel vorgenommen und die Zahlen sprechen für sich. Allein dieses Jahr hat sich die Zahl der Nutzer bereits um 45 Prozent erhöht. Die Anzahl Kunden will Yova dieses Jahr noch verfünffachen. Die Chancen dafür stehen laut Tillmann Lang nicht schlecht: „Wir profitieren natürlich vom Zeitgeist, das Thema beschäftigt die Menschen mehr und mehr, und auch viele Menschen, die vielleicht vor zwei Jahren noch gesagt hätten, dass es ihnen nicht so wichtig ist, nehmen es plötzlich sehr ernst.“
Geplant ist, in der zweiten Jahreshälfte in weitere europäische Länder zu expandieren. Allgemein habe das Startup „als der Experte für Nachhaltigkeit im Finanzbereich“ sehr gute Möglichkeiten für Partnerschaften, wie beispielsweise mit Retailbanken oder Versicherungen, die sich für Nachhaltigkeit interessierten. Diese seien laut Tillmann Lang jedoch noch nicht spruchreif.