Laut der Studie, an der 650 institutionelle Anleger mit einem verwalteten Vermögen von insgesamt 25,9 Billionen US-Dollar teilgenommen haben, sehen 59 Prozent der befragten Institutionen in aktiver Einflussnahme und Lenkung einen wichtigen Ansatz, um Nachhaltigkeit zu integrieren.
Verglichen mit dem Vorjahr (38 Prozent) bedeutet dies eine deutliche Zunahme. Auch die Fokussierung auf einen Investmentansatz, der Nachhaltigkeit integriert – im Wesentlichen die positive Auswahl der „klassenbesten“ Unternehmen oder Investments („Best in class-Ansatz“) – halten inzwischen 61 Prozent der befragten Investoren für wichtig. Vor einem Jahr lag der Wert bei 44 Prozent. Dagegen ging der Anteil derer, die sich rein für die Anwendung von Ausschluss-Kriterien entschieden haben um denselben Prozentsatz zurück, nämlich von 53 Prozent auf 36 Prozent.
Die Ergebnisse der Studie deuten laut den Studienautoren darauf hin, dass aktive Einflussnahme und Stimmrechtsausübung zunehmend als wichtige Mittel angesehen werden, um Veränderungen zu erreichen, statt einfach nur Investments „auszusortieren“.
Transparente Berichterstattung, greifbare Ergebnisse und die beständige Ausübung von Stimmrechten gegen die Vorschläge von Unternehmensleitungen sind für die Teilnehmer der Umfrage die drei zentralen Elemente, um erfolgreich Veränderungen herbeizuführen.
Im zweiten Jahr in Folge waren Umweltfragen für institutionelle Anleger das zentrale Thema im Hinblick auf aktive Einflussnahme. Die Investoren sind zudem der Meinung, dass Regierungen und Unternehmen im Kampf gegen den Klimawandel am meisten Verantwortung tragen.
Diese generelle Tendenz kam in der Studie auch darin zum Ausdruck, dass Anleger unverändert von nachhaltigem Investieren überzeugt sind. Lediglich 12 Prozent der Teilnehmer sagten, dass sie keine nachhaltigen Investments tätigen – deutlich weniger als vor einem Jahr (19 Prozent).
Dieser Trend dürfte sich Schroders zufolge fortsetzen. Denn insgesamt gehen 68 Prozent der weltweit befragten Anleger davon aus, dass nachhaltiges Investieren in den nächsten fünf Jahren an Bedeutung gewinnt.
Greenwashing sowie fehlende Standards stellen für viele Instis ein Haupthindernis dar
Während nachhaltiges Anlegen zunehmend zur gängigen Praxis wird, stellt gleichzeitig Greenwashing eine neue Herausforderung dar: Rund 60 Prozent der befragten Investoren nennen das hierunter bezeichnete Fehlen klarer, allgemein gültiger Definitionen von nachhaltigem Investieren als Haupthindernis, das ihrer Absicht entgegensteht, nachhaltig anzulegen.
Darüber hinaus beklagte fast die Hälfte der Anleger (48 Prozent), dass mangelnde Transparenz und wenig verfügbare Daten sie in ihrer Fähigkeit einschränken, nachhaltig zu investieren. Im vergangenen Jahr lag der hierfür gemessene Wert bei 40 Prozent.
Dennoch haben die Bedenken in Bezug auf eine gute Wertentwicklung weiter abgenommen: Weniger als die Hälfte der Teilnehmer (45 Prozent) gab an, dass sie Bedenken bezüglich der Performance nachhaltiger Investments hat – verglichen mit 48 Prozent vor einem Jahr und 51 Prozent in 2018.
Rund 55 Prozent der Befragten äußerten, dass es sie ermutigen würde den Portfolio-Anteil nachhaltiger Investments zu erhöhen, wenn Daten und Informationen belegten, dass entsprechende Strategien höhere Renditen einbringen. Dieses Thema ist in den letzten drei Jahren zunehmend wichtiger geworden (49 Prozent vor einem Jahr und 34 Prozent in 2018).