Gröschls Mittwochskommentar: 50/2020

Der wöchentliche Blick auf die Märkte, (Geo-)Politik, Known Unknowns und andere wichtige Entwicklungen. Verfasst von e-fundresearch.com Gastautor Florian Gröschl, Geschäftsführer und Miteigentümer der Absolute Return Consulting GmbH. Markets | 09.12.2020 09:23 Uhr
Florian Gröschl, Geschäftsführer und Miteigentümer der Absolute Return Consulting GmbH / © interfoto
Florian Gröschl, Geschäftsführer und Miteigentümer der Absolute Return Consulting GmbH / © interfoto
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Advent, Advent ein Lichtlein brennt… usw. und wenn das fünfte Lichtlein brennt, dann hast Du Weihnachten verpennt! ;-)  Alle, die Kinder haben, kennen das, oder? Tatsächlich ist die Gefahr, Weihnachten zu vergessen in unseren Breiten wohl eher gering, tobt hierzulande doch in dieser stillsten Zeit des Jahres ein erbitterter Kampf auf mehreren Fronten. Das Christkindl kämpft mit dem Weihnachtsmann, die lokalen Einkaufsstraßen kämpfen mit den Amazons dieser Welt, Eltern kämpfen gegen Spielkonsolen und Handys, die Bevölkerung im Allgemeinen kämpft mit der vorweihnachtlichen Körperüberfettung. Nix also mit Ruhe und Besinnlichkeit. Obwohl´s heuer durch die diversen Einschränkungen vielerorts zumindest ein bisserl ruhiger ist als gewöhnlich. Allein was man sich an Weihnachtsfeiern mit all den möglichen nachhängigen Komplikationen erspart… :-) 

Aber kehren wir zum eigentlichen Thema zurück. Zum Verpennen bzw. dazu was es in den kommenden, letzten Wochen des Jahres nicht zu verpennen gilt. Oftmals finden in den ersten Tagen des neuen Jahres bereits heftige Bewegungen statt, für die man in den aller meisten Fällen besser bereits ex ante positioniert ist, insbesondere dann, wenn man über die Feiertage dem Markt nicht die volle Aufmerksamkeit schenken will. Wobei die Ablenkungen heuer etwas geringer ausfallen dürften als gewöhnlich, wofür die Seuche oder die Regierung ;-) ja gesorgt haben. Was erwarten wir  also für das Jahr 2021?

Ein bisserl mehr Old-Normal. Wobei sich das wohl eher auf unser Leben bezieht als auf die Marktentwicklung. Blicken wir auf die Märkte bzw. die großen westlichen Ökonomien steht uns mit hoher Wahrscheinlichkeit eine Bestandsaufnahme bevor, wie das zB nach einem Hurrikan regional der Fall wäre. Schadensbericht Scotty! Es wird zu evaluieren sein, was die akute Virusbekämpfung gekostet hat, wobei das durchaus zur Gänze abschreibungswürdige und mithin zu vergessende Kosten sind. Wesentlicher wird sein festzustellen, welche bleibenden Schäden auf allen Ebenen entstanden sind und wie bzw. ob diese reparabel sind. Wir wissen zum Beispiel, dass der Arbeitsmarkt grundsätzlich recht träge reagiert - ja, war diesmal in der einen Richtung nicht so, aber üblicherweise wird die Konjunktur auch nicht vermittels Schalter abgedreht. Wieviel verlorene Jobs wieder geschaffen werden können bzw. wollen wird sich zeigen. Grundsätzlich darf aber davon ausgegangen werden, dass gewonnene Effizienzen so schnell und freiwillig wohl nicht mehr abgegeben werden…

Auf der nächst höheren Ebene haben wir es  unter Umständen mit nachhaltigen Änderungen des Konsumverhaltens zu tun und das betrifft  nicht nur Flugreisen (geschäftlich wie  privat), sondern auch den Nahrungsmittelkonsum, die Textilindustrie usw. Wird dieser Trend zu weniger jetzt noch durch eine vernünftige klimapolitische Strategie positiv konnotiert bzw. unterstützt, könnte das tatsächlich zu einer neuen Nachhaltigkeit führen. Bescheidenheit ist eventuell doch eine Zier! :-) Allerdings ist sie natürlich auch der natürliche Feind des Konsums und der Wachstumsillusion. Mithin muss mit heftigem Widerstand aus allen Ecken gerechnet werden.

Aber was tun wir jetzt mit all der vorweihnachtlichen Erkenntnis? Kommt natürlich darauf an, von welchem Adventbaum der Erkenntnis man gerade ein Stückerl gestohlen hat. Inflation kommt. Das ist beinahe schon Konsens. Die Frage ist nur wann. Wachstum wird zurückkehren. Die Frage ist nur wo. Die Zinsen können kaum mehr fallen. Die Frage ist nur wieviel ist kaum. Die großen alten Währungen haben so das eine oder andere Glaubwürdigkeitsfragezeichen. Die Real-Asset-Preise haben zum Teil Niveaus erreicht, die von Zukünftigen ausgehen, die so einzutreten sich schwer tun dürften. Also was tun? Gold, Rohstoffe, Bitcoin, Value Aktien, Immobilien im (regionalen) Outback oder doch ein (Renn)Pferd oder eine Yacht? Wer weiß das schon. :-)

Einen besinnlichen Advent & alles Gute!

Florian Gröschl, Geschäftsführer und Miteigentümer der Absolute Return Consulting GmbH

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