2020 stiegen viele Aktienindizes auf oder nahe Allzeithochs. An der Spitze dieses Marktanstiegs standen einige wenige US-Tech-Giganten. Es war auch zu beobachten, dass US-Unternehmen in vielen Branchen besser abschnitten als ihre globalen Konkurrenten, da weltweite Anleger sie als sicherer wahrnahmen. Globale, dominante US-Tech-Unternehmen - und in einigen Fällen auch ihre chinesischen Pendants - haben sich von Wachstumsaktien hin zu Aktien entwickelt, die von allen Investoren geliebt werden, weil sie als sicher angesehen werden.
So etwas wie "Universal-Aktien" gibt es jedoch nicht. Zwar sehen wir keinen Grund dafür, anzunehmen, dass große Tech-Aktien Gefahr laufen, wertlos zu werden – denn im Gegensatz zu Aktien der Dotcom-Blase haben sie starke Fundamentaldaten. Dennoch gibt es die Tendenz, dass immer dann, wenn es für eine bestimmte Gruppe von Aktien über einen längeren Zeitraum extrem gut läuft, eine Gegenkraft entsteht. Das aktuelle Marktumfeld erinnert stark an die Technologieblase der späten 1990er Jahre. Die fünf größten Technologieunternehmen des S&P 500 haben im Jahr 2020 um 45 Prozent zugelegt, verglichen mit einem Rückgang von 5 Prozent für das durchschnittliche S&P 500-Unternehmen. Ist es nachhaltig, dass die FANGAM-Aktien mehr wert sind als die europäischen und lateinamerikanischen Märkte zusammen? Oder dass der Marktwert von Apple in wenigen Tagen mehr zulegt als die Marktkapitalisierung fast aller japanischen Unternehmen?
Da die Leitzinsen im Wesentlichen bei null Prozent liegen, ignorieren einige Anleger den Preis von Aktien als Kriterium für Investmententscheidungen und setzen stattdessen darauf, dass das Niedrigzinsumfeld die Kurse weiterhin tragen wird. Obwohl niedrige Zinsen höhere Multiplikatoren als in der Vergangenheit rechtfertigen, bleiben wir bei unserer Überzeugung, dass es letztlich auf die Bewertung der Unternehmen ankommt. Daher konzentrieren uns weiterhin darauf, Unternehmen zu finden, die auf Jahre hinaus großen Wertzuwachs versprechen. Vor diesem Hintergrund gibt es eine ganze Reihe von Unternehmen, die zu sehr vernünftigen Multiplikatoren gehandelt werden. Immer mehr Anleger konzentrieren sich jedoch auf eine immer kleinere Gruppe von Unternehmen. Dies führt dazu, dass wir Qualitätsunternehmen zu sehr attraktiven Multiplikatoren erwerben können und sich uns viele Chancen bieten. Investoren müssen heutzutage für gute Unternehmen keine astronomischen Preise zahlen, wenn sie bereit sind, an den richtigen Stellen zu suchen.
Die Pandemie und die damit verbundenen Schließungen vieler Unternehmen und Schulen haben zweifellos die Gewinne der Unternehmen beeinträchtigt. Dennoch glauben wir nicht, dass die Pandemie die Märkte auf Dauer signifikant verändern wird. Auch abseits der beliebten Technologiewerte gibt es attraktive Investmentgelegenheiten. Wir halten vor allem drei Themen für besonders vielversprechend: „Anti-Tech“, überzeugende globale Chancen und unterschätzte Qualität. Da viele Anleger sich nur auf den Aufstieg der Technologieunternehmen konzentrieren, gibt es eine Reihe attraktiver Unternehmen, die wir als "Anti-Tech" kategorisieren würden. Diese Unternehmen mögen langweilig oder altmodisch erscheinen – aber wenn dies bedeutet, dass sie langfristig Wachstum generieren, dann ist langweilig schön. Berkshire Hathaway ist hierfür ein großartiges Beispiel. Wann immer Kritiker Warren Buffett unterstellen, ein Dinosaurier zu sein, ist das normalerweise ein Kaufsignal. Aktuell gibt es wieder einmal kritische Stimmen, dass das Unternehmen sein Gespür verloren habe, obwohl doch Apple die größte Position im Portfolio ist. Berkshire wird zur Zeit nahe dem Buchwert gehandelt und hat damit die attraktivste Bewertung seit einem Jahrzehnt. McKesson, das Pharmadistributionsunternehmen mit einer hundertjährigen Geschichte und weltweiter Marktführer, ist ein weiteres "langweiliges" Unternehmen. Es weist weiterhin ein starkes Gewinnwachstum und eine hohe Eigenkapitalrendite auf, bleibt aber aufgrund von Faktoren wie dem Einfluss der Opioid-Prozesse weiterhin attraktiv.
Weltweit lassen sich in Bereichen wie dem Gesundheitswesen, Basiskonsumgütern und anderen Branchen, die ignoriert wurden, während der breitere Markt zu neuen Höhenflügen ansetzte, überzeugende Gelegenheiten finden. Dabei handelt es sich um Unternehmen, die fundamental sehr gut dastehen und attraktiv bewertet sind. Während sich viele Anleger auf die USA und die Überflieger des Marktes konzentrieren, sehen wir bessere Chancen in Europa und Asien, da dort noch Schnäppchen wie beispielsweise Unilever oder Samsung zu finden sind. Unilever ist als diversifiziertes Konsumgüterunternehmen gut positioniert und kann sich auf starke Marken stützen, die in den meisten Märkten Marktführer sind. Etwa 60 Prozent des Umsatzes entfallen auf die schneller wachsenden Schwellenländer und das Unternehmen verfügt über eine stabile Wachstumsgeschichte. Damit sollte es sich als widerstandsfähig gegenüber der globalen Pandemie und den damit verbundenen wirtschaftlichen Herausforderungen in verschiedenen Regionen erweisen. Dennoch wird das Unternehmen mit einem Abschlag zu US-Konkurrenten gehandelt. Im Technologiesektor dominieren US-amerikanische und chinesische Giganten die Schlagzeilen und konnten einige sehr große, erfolgreiche Unternehmen fast in den Hintergrund drängen. Samsung wird aufgrund seines Sitzes in Südkorea mit einem starken Abschlag gegenüber den in den USA und China ansässigen Konkurrenten gehandelt. Gemessen am Umsatz ist es jedoch das größte Technologieunternehmen der Welt. Samsung nimmt eine dominante Position in Schlüsseltechnologien wie DRAM, NAND und OLED-Displays für mobile Geräte und Fernseher ein und verfügt mit 80 Mrd. US-Dollar Netto-Cash (27 Prozent seiner Marktkapitalisierung) über extreme starke Bilanzrelationen gegenüber der Konkurrenz.
Der dritte Bereich, den wir für vielversprechend halten, ist die unterschätzte Qualität. Wir versuchen nicht, kurzfristige Gewinner und Verlierer der Pandemie herauszupicken. Aber dennoch haben wir einige Situationen beobachtet, in denen die kurzfristigen Umstände Anleger dazu gebracht haben, die langfristige Entwicklung einer Branche oder eines Unternehmens neu zu bewerten. Die Kabelbranche beispielsweise ist einer der Hauptprofiteure der zunehmenden Internetnutzung in Privathaushalten, die durch die Pandemie und das zunehmende Home Office stark beschleunigt wurde. Unternehmen wie Comcast, das Teil unserer Portfolios ist, wurden in einigen Kreisen als riskant angesehen, da die Nutzung von Kabelfernsehen immer mehr abnimmt. Wir haben jedoch beobachtet, dass diese Unternehmen mit abnehmender Nutzung von Kabelfernsehen immer profitabler werden, da Pay-TV aufgrund steigender Programmkosten im Laufe der Zeit zu einem Geschäft mit niedrigen Margen geworden ist. Da die Zahl der Breitband-Abonnenten wächst und die Kunden zunehmend auf schnellere Geschwindigkeiten umsteigen, verdienen die Kabelunternehmen an reinen Internet-Abonnenten mehr als in der Vergangenheit an Kabelfernsehangeboten.
Diese Chance für Kabelunternehmen besteht nicht nur in den USA. Wir haben auch Grupo Televisa, den mittlerweile zweitgrößten Breitbandanbieter Mexikos, als ein gut geführtes Unternehmen identifiziert, das von ähnlichen fundamentalen Trends profitiert. Das Managementteam von Televisa hat die Entwicklung des Kabelfernsehens in den USA genau beobachtet und in den letzten zehn Jahren ein Netzwerk aufgebaut, das mehr als 40 Prozent der mexikanischen Haushalte versorgen kann. Während die Pandemie kurzfristig eine Herausforderung darstellt, ist die Einführung von Breitband-Internetdiensten für große Teile der Bevölkerung eine überzeugende langfristige Chance in verschiedenen Ländern.
Die COVID-19-Pandemie war die größte Story des Jahres 2020. Viele Aktientitel haben das Jahr auf oder nahe an Rekordhochs abgeschlossen und scheinbar alle Zweifel in Bezug auf die Auswirkungen des neuen Virus überwunden. Wir glauben jedoch, dass viele Anleger zu kurzfristig denken, wenn sie versuchen, "Gewinner" und "Verlierer" der Pandemie zu bestimmen. Es lassen sich global weitaus größere langfristige Chancen finden, wenn man den Fokus stattdessen auf die Unternehmensbewertung legt.
Brian Krawez, Vorsitzender, Scharf Investments
Partner von iM Global Partner seit April 2019
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